Saum1
m.
‘umgebogener, angenähter Stoffrand’,
ahd.
(um 800),
mhd.
soum
(auch
‘Land, Grenze’),
asächs.
mnd.
sōm,
mnl.
soom,
nl.
zoom,
afries.
sām,
aengl.
sēam,
engl.
seam,
anord.
saumr,
schwed.
söm
(
germ.
*sauma-),
Bildungen mit dem Suffix
ie.
-mo-
neben
aind.
syū́man-
‘Band, Riemen, Gurt, Kette, Naht am Schädel’,
griech.
hymḗn
(
ὑμήν)
‘dünne Haut, Membrane, Sehne’
mit dem Suffix
ie.
-men-.
Dazu gehören die Verben
ahd.
siuwen
(9. Jh.),
mhd.
siuwen,
sūwen,
sūen,
asächs.
siuwian,
mnd.
sūwen,
aengl.
si(o)wan,
engl.
to sew,
anord.
sȳja,
schwed.
sy,
got.
siujan
‘nähen’,
aind.
sī́vyati
‘näht (an), bindet zusammen, fügt zusammen’,
lat.
suere
‘(zusammen)nähen’,
lit.
siū́ti,
aslaw.
šiti,
russ.
šit’
(
шить)
‘nähen’
und mit Instrumentalsuffix
germ.
-ilō
auch
(
md. und
nordd.)
Säule2
f.
‘Ahle (des Schuhmachers), Pfriem’,
ahd.
siuwila
(10. Jh.),
mhd.
siuwele,
siule,
mnd.
sǖle,
sūl.
Auszugehen ist von
ie.
*si̯ū-,
*sīu̯-
(und
ie.
*sū-?)
‘nähen’.
Die Frage nach der Entstehung dieser Formen
und ihrem genauen Verhältnis zueinander bleibt offen.
säumen1
Vb.
‘Stoff mit einem Saum versehen’
(15. Jh.).