Schatz
m.
‘angehäufte Kostbarkeiten (besonders Schmuck, Edelsteine, Geld), Wertgegenstände, Reichtümer (vgl. Kunst-, Bodenschätze), geachtete, geliebte Person’,
ahd.
scaz
‘Münze, Geld, Reichtum’
(8. Jh.),
mhd.
scha(t)z
‘verarbeitetes Edelmetall, Geld und Gut, Reichtum, Tribut, Steuer, Wert, Preis’,
asächs.
skatt,
mnd.
schat,
mnl.
scat,
nl.
schat,
aengl.
sceatt,
anord.
skattr
‘Steuer, Schatz’,
schwed.
skatt,
got.
skatts
‘Münze, Geld’,
afries.
sket,
schet,
schat
‘Geld, Vieh’
(
germ.
*skatta-)
haben keine
außergerm. Verwandten
und sind etymologisch ungeklärt.
Die wohl älteste,
im
Afries. bezeugte Bedeutung
‘Vieh’
findet sich wieder in wahrscheinlich aus dem
Germ. entlehntem
aslaw.
skotъ
‘Vieh, Haustier’,
russ.
skot
(
скот)
‘Vieh’,
so daß man eine Entwicklung von
‘Vieh’
als Zeichen des Reichtums zu
‘Geld, Besitz’
annehmen kann
(vgl. dazu
lat.
pecū
‘Vieh’
und
pecūnia
‘Vermögen, Geld’,
s.
↗
Vieh
und die dort dargestellte Entwicklung im
Germ.).
de Vries
Nl.
609 f.
(wo zahlreiche,
letztlich nicht befriedigende Herleitungsversuche angeführt werden)
erwägt,
da Bedeutungen wie
‘Zins, Steuer’
dem
Germ. fremde Begriffe seien,
Rückführung der Formen auf ein östliches Wanderwort.
Im 13. Jh. steht
Schatz
im Sinne von
‘niedergelegter, angehäufter Reichtum’
neben
↗
Hort
(s. d.)
und wird im 15. Jh. Bezeichnung für
‘das Liebste, das größte Glück, den liebsten Menschen’.
schatzen
Vb.
‘Reichtümer ansammeln’
(bis ins 17. Jh.),
ahd.
scazzōn
(9. Jh.),
mhd.
schatzen;
die daneben im
Mhd. bezeugte Bedeutung
‘besteuern, mit einer Abgabe belegen’
lebt weiter in dem Denominativum
↗
brandschatzen
(s. d.).
schätzen
Vb.
‘den Wert (eines Vermögens) beurteilen, taxieren, vermuten’,
übertragen
‘achten, verehren’,
mhd.
schetzen
‘Geld abnehmen, besteuern, Lösegeld auferlegen, nach Wert oder Zahl veranschlagen, glauben, meinen’.
schätzbar
Adj.
‘so beschaffen, daß der Wert bestimmt, daß taxiert werden kann’
(17. Jh.);
vgl. vom Substantiv abgeleitetes
spätmhd.
schazbære
‘kostbar’.
unschätzbar
Adj.
‘nicht taxierbar’
(17. Jh.),
‘sehr kostbar, außerordentlich wertvoll’
(16. Jh.,
besonders geläufig seit dem 18. Jh.).
Schätzung
f.
‘ungefähre Berechnung, Taxierung, Verehrung, Achtung’,
mhd.
schatzunge,
schetzunge
‘Besteuerung, Taxierung’.