Schabernack, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schabernack(e)s · Nominativ Plural: Schabernacke · wird meist im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Scha-ber-nack
Bedeutungsübersicht
- 1. übermütiger, mutwilliger Streich
- 2. [umgangssprachlich, scherzhaft] Kind, das oft übermütige, mutwillige Streiche macht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
umgangssprachlich, scherzhaft Kind, das oft übermütige, mutwillige Streiche macht
Beispiel:
du bist ein kleiner Schabernack!
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schabernack · schabernacken
Schabernack m. ‘übermütiger, lustiger Streich’. Herkunft unklar. Mhd. schavernac, schabernac ‘rauhhaariger, grober, den Nacken reibender Winterhut, höhnender, neckender Streich’, auch ‘Schimpf, Hohn’ (14. Jh.) lebt weiter in Schabernack ‘Streich, Possen’ (vgl. auch schaffernack, 15. Jh., sowie mnd. schavernak ‘Hohn, Spott, böser Possenstreich’). Etymologisch bietet sich eine Beziehung zu schaben und Nacken, auch zu necken an. Sicher unabhängig davon sind mhd. schavernac ‘Südwein’, ursprünglich wohl ‘Wein aus Chiavenna’, und der um 1200 urkundlich nachgewiesene Name eines mittelrheinischen Weingutes ze Schabernakken. – schabernacken Vb. ‘schadenfroh necken’, schabernagken (14. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Eulenspiegelei ·
Nonsens ·
Schabernack ·
Schildbürgerstreich ·
Spaß ·
Ulk ·
lustiger Streich ●
Schnurre veraltet ·
Spass österr. ·
Clownerie geh. ·
Drolerie geh. ·
Döneken ugs., rheinisch ·
Eselei ugs. ·
Fez ugs. ·
Flachs ugs. ·
Hanswurstiade ugs. ·
Jokus ugs. ·
Jux ugs. ·
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Assoziationen |
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Bubenstreich ·
Bubenstück ·
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Schelmenstreich ·
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Hanswurstiade geh., veraltend
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Schabernack‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schabernack‹.
Verwendungsbeispiele für ›Schabernack‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Einig waren wir drei eigentlich nur, wenn es galt, unseren französischen Bonnen einen Schabernack zu spielen.
[Braun, Lily: Memoiren einer Sozialistin. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1909], S. 4682]
Der Schabernack war einst ein Hut, der im Winter getragen wurde.
[Krämer, Walter / Sauer, Wolfgang, Lexikon der populären Sprachirrtümer, Frankfurt a. M.: Eichborn 2001, S. 70]
Auch mir glaubte sie noch einen Schabernack antun zu müssen.
[Viersbeck, Doris: Erlebnisse eines Hamburger Dienstmädchens. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1910], S. 8201]
Gerade in finsterer Zeit darf ein bißchen Schabernack nicht fehlen.
[konkret, 1986]
Aber es ist natürlich auch ein kleiner Schabernack von mir.
[Die Zeit, 15.11.2010, Nr. 46]
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