Schachtel
f.
‘kleinerer Behälter mit Deckel’,
älter
Scatel,
Scattel,
Schattel
(15. Jh.),
ist eine Entlehnung aus
ital.
scatola
‘Dose, Kästchen mit Deckel’,
das durch Metathese aus
mlat.
castulum
(bzw.
*castula)
‘Behältnis’,
nach
langobard.
*kasto,
ahd.
kasto
(s.
↗
Kasten)
entstanden sein kann
(vgl.
Battisti/Alessio
5, 3379).
Erst relativ spät bezeugtes
mlat.
scatula
‘Büchse, (Geld)schrein’
dürfte als Latinisierung des
ital. Ausdrucks anzusehen sein.
Im
Dt. ist das Wort,
wohl bedingt durch den Italienhandel,
zuerst in Tirol nachzuweisen.
Das zwischen Vokal und
t
eingeschobene
ch
entwickelt sich im
Bair.
(s.
↗
Spachtel).
alte Schachtel
abschätzig
‘alte Frau’
(16. Jh.),
wohl nach verhüllendem
frühnhd.
Schattel
für
‘weibliche Scham’.
schachteln
Vb.
‘in eine Schachtel legen’
(19. Jh.),
besonders
ineinanderschachteln
‘mehrfach ineinanderstecken, -schieben, -fügen’.
Schatulle
f.
‘verschließbares (Schmuck)kästchen’
(Ende 17. Jh.),
ebenfalls aus
ital.
scatola
(s. oben),
anfangs auch
Scatulle
und
(französierend)
Schatoulle
(
Schiller).
Im 18./19. Jh. vielfach
‘Privatkasse, Hausschatz eines Fürsten’.