Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Schaft, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schaft(e)s · Nominativ Plural: Schäfte
Aussprache  [ʃaft]
Wortbildung  mit ›Schaft‹ als Erstglied: Schaftfräser · Schaftleder · Schaftstiefel
 ·  mit ›Schaft‹ als Letztglied: Blütenschaft · Fahnenschaft · Federschaft · Flintenschaft · Gewehrschaft · Haarschaft · Lanzenschaft · Nagelschaft · Nietschaft · Ruderschaft1 · Speerschaft · Stiefelschaft · Säulenschaft · Turmschaft
 ·  mit ›Schaft‹ als Binnenglied: Langschäfter · hochschäftig · langschäftig
eWDG

Bedeutung

langer, gerader, schlanker Teil von etw.
a)
langer, gerader, schlanker Teil von etw., an dem man etw. anfasst, der der Handhabung von etw. dient
Beispiele:
der Schaft einer Lanze, eines Speeres, Pfeiles, Meißels
der Schaft eines Beiles
der Schaft einer Fahne
der Schaft des Gewehres, einer Flinte
[…] ein zierliches Messer mit eingelegtem Schaft (= Heft) […] [ H. Mann8,116]
Rudern[…] [er] blickte seitwärts den hölzernen Schaft [des Ruders] entlang bis hinauf zu dem […] Ruderblatt […] [ UhsePatrioten1,351]
[…] wo noch sein Revolver lag, mit dem Schaft gegen ihn gekehrt […] [ DürrenmattRichter83]
b)
den Unterschenkel umschließender Oberteil des Stiefels
Beispiel:
Stiefel mit hohen, weiten, engen Schäften
Handwerk Gesamtheit der Teile des Schuhs, die den Fuß oberhalb der Sohle umschließen
c)
Architektur zylindrischer Hauptteil der Säule zwischen Fuß und Kapitell
Beispiel:
ein kannelierter Schaft
Hauptteil des Turmes zwischen Fuß und Spitze
Beispiel:
der Schaft des (Fernseh)turmes
d)
Stamm eines Baumes bis zu der Stelle, wo er sich in Äste und Zweige teilt
Beispiel:
[…] aus offenen Früchten rinnt es und vom Schaft / der Palmen, Gummibäume […] [ BennDestillationen34]
Botanik langer, blattloser Blütenstiel, der an seinem oberen Ende einen deutlich abgesetzten Blütenstand oder eine Blüte trägt
Beispiel:
der Schaft der Gladiole
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schaft · schäften
Schaft m. ‘Stange, langgestreckter Teil eines Gegenstandes (vielfach als Handhabe), oberer Teil eines Stiefels’ (vgl. Speer-, Stiefelschaft), ahd. scaft (8. Jh.), mhd. mnd. schaft ‘(Speer)stange, Lanze, Stange oder Stangenähnliches’, asächs. skaft, mnl. scaft, nl. schaft, aengl. scæft, sceaft, engl. shaft, anord. skapt, schwed. skaft (germ. *skafta-) wie auch (mit nd.-nl. cht für ft) mnl. scacht, nl. schacht, mnd. schacht, nhd. Schacht (s. d.) sind wohl verwandt mit lat. scāpus ‘Schaft, Stiel, Stengel, Stamm’, griech. skḗptron (οκῆπτρον) ‘Stab’ (s. Zepter) und führen auf ie. *skā̌p- ‘mit scharfem Werkzeug schneiden, spalten; Stock’, eine Variante der unter schaffen (s. d.) genannten Wurzel, zu der auch das unter schaben (s. d.) behandelte Verb gehört, dem sich vielleicht die kurzvokalischen, mit Dentalsuffix gebildeten germ. Formen angeschlossen haben. Als Ausgangsbedeutung ist an ‘abgeschabter, rindenloser junger Baumstamm’ zu denken. – schäften Vb. ‘mit einem Schaft versehen’, ahd. skeften (8./9. Jh.), mhd. scheften, schiften ‘einen Schaft machen, mit einem Schaft versehen, an einem Schaft befestigen’.

Typische Verbindungen zu ›Schaft‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schaft‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schaft‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

In der Hand hielt er nur noch den nutzlosen Schaft. [Glavinic, Thomas: Die Arbeit der Nacht, München Wien: Carl Hanser Verlag 2006, S. 336]
Er hatte heute ein Paar hohe Stiefel an, deren Schäfte viel zu weit waren. [Renn, Ludwig [d. i. Vieth v. Golßenau, Arnold Friedrich]: Krieg – Nachkrieg, Berlin: Aufbau-Verl. 1951 [1930], S. 964]
Oftmals verjüngt sich in späterer Zeit dieser Schaft nach unten. [o. A.: Lexikon der Kunst – H. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1991], S. 17009]
Der Fuß ist längst abgebrochen, geblieben ist ein messerscharfer Schaft. [Die Zeit, 26.01.2009, Nr. 04]
Schließlich aber, und das scheint am wichtigsten, muß der »Schaft glatt abgeschnitten« sein. [Die Zeit, 12.03.1965, Nr. 11]
Zitationshilfe
„Schaft“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schaft#1>.

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Schaft, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schaft(e)s · Nominativ Plural: Schäfte
Aussprache  [ʃaft]
Wortbildung  mit ›Schaft‹ als Letztglied: Bücherschaft · Kleiderschaft
eWDG

Bedeutung

schweizerisch Regal, Bücherregal, Schrank
Beispiel:
[er] riß Bücher aus den Schäften [ Hesse3,612]

Typische Verbindungen zu ›Schaft‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schaft‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schaft‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

In der Hand hielt er nur noch den nutzlosen Schaft. [Glavinic, Thomas: Die Arbeit der Nacht, München Wien: Carl Hanser Verlag 2006, S. 336]
Er hatte heute ein Paar hohe Stiefel an, deren Schäfte viel zu weit waren. [Renn, Ludwig [d. i. Vieth v. Golßenau, Arnold Friedrich]: Krieg – Nachkrieg, Berlin: Aufbau-Verl. 1951 [1930], S. 964]
Oftmals verjüngt sich in späterer Zeit dieser Schaft nach unten. [o. A.: Lexikon der Kunst – H. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1991], S. 17009]
Der Fuß ist längst abgebrochen, geblieben ist ein messerscharfer Schaft. [Die Zeit, 26.01.2009, Nr. 04]
Schließlich aber, und das scheint am wichtigsten, muß der »Schaft glatt abgeschnitten« sein. [Die Zeit, 12.03.1965, Nr. 11]
Zitationshilfe
„Schaft“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schaft#2>.

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selten häufig

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