Jägersprache Sammelbezeichnung für Rot-, Reh-, Dam-, Elch-, Gams-, Stein-, Muffel- und Schwarzwild
Schalenwild, das
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Schale1 · Schalenwild · schalen · verschalen · schälen
Schale1
f.
‘umschließende Hülle, Hülse’,
ahd.
-scala
(oder
-scāla?,
in
aostorscala
‘Austernschale’,
s.
↗Auster),
mhd.
schal(e)
(aber auch
schāl(e),
beeinflußt vom Nd. bzw. von
↗Schale2?),
mnd.
schāle,
mnl.
scāle,
nl.
schaal,
aengl.
sc(e)alu
(engl.
shale
‘Schieferton’)
setzen
germ.
*skalō,
mnd.
schelle,
schille,
mnl.
scelle,
scille,
nl.
schel,
schil
‘Hülse, Schale, Schuppe’
(s.
↗Schellfisch),
aengl.
(angl.)
scell,
(westsächs.)
sciell,
engl.
shell
‘Hülle, Hülse, Muschel(schale)’,
anord.
skel,
norw.
skjel
‘Schale’,
got.
skalja
‘Ziegel’
dagegen
germ.
*skaljō
‘Umhüllung’
voraus.
Verwandt sind die unter
↗Schale2
(s. d.)
genannten Wortformen
sowie außergerm.
aind.
kalā́
‘kleiner Teil, ein Sechzehntel’,
griech.
skállein
(σκάλλειν)
‘scharren, hacken’,
russ.-kslaw.
skolьka,
russ.
(älter)
skól’ka
(сколька)
‘Muschel’,
wohl auch
(ohne
s-Anlaut)
russ.
kolót’
(колоть)
‘stechen, spalten, hacken’,
lit.
skélti
‘spalten’,
so daß von einer Wurzel
ie.
*(s)kel-
‘schneiden’
(wozu auch
↗halb,
↗Schild1,
↗verschleißen,
↗Scholle1,
↗Scholle2,
s. d.)
auszugehen ist.
Schalenwild
n.
Bezeichnung für Edel-, Dam-, Reh-, Schwarz-, Gems- und Steinwild
in der Jägersprache
(Ende 19. Jh.),
zu
Schale
‘hornige Umhüllung der Hufe (Klauen) des genannten Wildes’
(18. Jh.).
schalen
Vb.
‘mit einer Schale oder Schalbrettern versehen’
(17. Jh.),
auch
verschalen
(17. Jh.).
schälen
Vb.
‘von der Schale befreien’,
ahd.
skel(l)en
(um 800),
mhd.
scheln
‘abstreifen, schälen, sondern, trennen’.
Typische Verbindungen zu ›Schalenwild‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schalenwild‹.
Verwendungsbeispiele für ›Schalenwild‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Er sieht flexiblere Regelungen für die Jagd auf Schalenwild vor.
Bild, 23.07.2003
Wer sich mit Wald und Schalenwild beschäftigt, wird sich verwundert die Augen reiben.
Süddeutsche Zeitung, 18.08.1994
Die Bezeichnung "Schalenwild" ist uns aus der Behandlung der Huftiere geläufig.
Wiehle, Hermann u. Harm, Marie: Lebenskunde für Mittelschulen - Klasse 3, Halle u. a.: Schroedel u. a. 1941, S. 48
Eine Verringerung der Verbißschäden, die das Schalenwild dem Baumbestand zufügt, erwarten sie nicht.
o. A. [math]: Luchs. In: Aktuelles Lexikon 1974-2000, München: DIZ 2000 [1991]
Zum Hochwild gehören Schalenwild außer Rehwild, ferner Auerwild, Steinadler und Seeadler.
o. A.: Bundesjagdgesetz (BjagdG). In: BGBl I, 29.11.1952, S. 706
Zitationshilfe
„Schalenwild“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schalenwild>, abgerufen am 19.04.2021.
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