Schaluppe
f.
‘Beiboot auf großen Schiffen’,
früher auch
‘als Küsten- oder Fischereifahrzeug verwendetes einmastiges Segelschiff’.
Die seemännische Bezeichnung
ist in der seit dem 17. Jh. üblichen Form
(
Schaloepe
1606,
Chaloupe
1648,
Schaluppe
1697)
Übernahme von gleichbed.
frz.
chaloupe.
Ein vorher
(Ende 16. Jh.)
bezeugtes
frühnhd.
Cialupe
beruht vielleicht auf älterem
ital.
cialupa
(16. Jh.,
wohl nach
span.
chalupa).
Vom späten 16. Jh. an
findet sich in Reisebeschreibungen außerdem die Variante
nhd.
Schlupe,
jünger
Schlup(p),
die gleichbed.
nd.
Slūp,
nl.
sloep
bzw. aus dem
Nl. entlehntes
engl.
sloop
fortsetzt.
Nicht sicher geklärt ist die weitere Herleitung
des für die im
Dt. vorherrschende Lautgestalt verantwortlichen
frz.
chaloupe.
Während
FEW 17, 77 ff.
und
Bloch/W. ¹¹119
in
mfrz.
chaloppe,
chaloupe
‘flaches Transportschiff’
(16. Jh.)
eine Übertragung von
mfrz.
chaloppe
‘Nußschale’
sehen und
nl.
sloep
(Ende 16. Jh.)
wie
dt.
Schaluppe
für eine Entlehnung aus dem
Frz. halten,
meinen andere
(z. B.
Gamillscheg
²207,
mit Vorbehalten auch
de Vries
Nl.
651),
frz.
chaloupe
gehe auf
nl.
sloep
zurück,
das zu
nl.
sluipen,
mnl.
mnd.
slūpen,
mhd.
sliefen
‘schleichen, schlüpfen’
gehöre
(
nhd.
schliefen,
s.
↗
schlüpfen).
Zur Gesamtproblematik vgl. noch
Corominas 2, 9.