Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Schanze, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Schanze · Nominativ Plural: Schanzen
Aussprache  [ˈʃanʦə]
Worttrennung Schan-ze
Wortbildung  mit ›Schanze‹ als Erstglied: Schanzbau · Schanzenrekord · Schanzentisch · Schanzenturm · Schanzkleid · Schanzkorb · Schanztrupp · Schanzwerk · Schanzzeug
 ·  mit ›Schanze‹ als Letztglied: Befestigungsschanze · Flugschanze · Großschanze · Hausschanze · Normalschanze · Schischanze · Schwedenschanze · Skischanze · Sprungschanze
 ·  mit ›Schanze‹ als Binnenglied: 4-Schanzen-Tournee · Vierschanzentournee

Bedeutungsübersicht

  1. 1. [Militär, veraltend] als Verteidigungsanlage errichteter, befestigter Erdwall
    1. [bildlich] ...
  2. 2. [Skisport] Sprungschanze
  3. 3. [Seemannssprache] der hintere Teil des Oberdecks von Kriegsschiffen
eWDG

Bedeutungen

1.
Militär, veraltend als Verteidigungsanlage errichteter, befestigter Erdwall
Beispiele:
eine Schanze aufwerfen, aufführen, errichten, bauen, graben
die Schanzen stürmen, erobern
[…] [ein Stadtviertel] das auf den früheren Schanzen oberhalb der Innenstadt entstanden war […] [ WeiskopfAbschied v. Frieden1,101]
bildlich
Beispiel:
Er fand nichts Genaues, gegen das er die Schanze der Vorsicht aufwerfen sollte […] [ JahnnHolzschiff85]
2.
Skisport Sprungschanze
Beispiele:
eine Schanze anlegen, bauen
über die Schanze gehen (= von der Sprungschanze springen)
3.
Seemannssprache der hintere Teil des Oberdecks von Kriegsschiffen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schanze1 · Schanzzeug · schanzen · Sprungschanze
Schanze1 f. ‘Befestigungsanlage, Erdwall’, frühnhd. Schanze ‘Reisigbündel, Wehrbau aus Flechtwerk, Schutzbefestigung, Schranke’ (15. Jh.), mnd. schanse, schantze, nl. schans, älter schantse. Die allgemein vertretene Herleitung des Wortes aus ital. scansi Plur., scanso Sing. ‘das Umgehen, Ausweichen’ ist aufzugeben, da sie allein auf einer für ital. scanso angenommenen, jedoch nicht zu verifizierenden Bedeutung ‘Abwehr’ beruht. Eher ist landschaftlich (hess. frk.) belegtes Schanze ‘Korb’ heranzuziehen und die Wehranlage als ursprünglich ‘durch korbartiges Reisiggeflecht haltbar gemachte Befestigung aus aufgeworfener Erde’ zu deuten. Die weitere Herkunft bleibt jedoch ungeklärt. – Schanzzeug n. ‘zum Schanzen nötiges Werkzeug’, d. i. Spaten, Schaufel, Hacke u. dgl. (17. Jh.). schanzen Vb. ‘Befestigungs-, Schutzanlagen aufwerfen’ (16. Jh.), ‘hart arbeiten’ (18. Jh.). Sprungschanze f. ‘Gerüst als Ablauf- und Absprungstelle beim Schispringen’ (20. Jh.), anfangs in Form und Material einer zum Feinde hin abfallenden Befestigungsanlage ähnelnd; verkürzt Schanze.

Typische Verbindungen zu ›Schanze‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schanze‹.

Auf Auslauf Erstürmung Großschanze Halfpipe Loipe Normalschanze Radius Rail Schanze Schleifung beueler bischofshofener dieler düppeler düppler einsiedler erstürmen lütticher oberstdorfer peenemündeer präparieren präpariert rübenacher vietzer vorgelagert wietstocker

Verwendungsbeispiele für ›Schanze‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

An mancher Schanze will er verdächtige gelbe Flecken entdeckt haben. [Der Spiegel, 16.12.1996]
Wenn die sehen, daß ich nicht springen will, dann klettern die erst recht auf die Schanze, weil sie dann größere Chancen haben zu gewinnen. [Der Spiegel, 31.12.1990]
Insgesamt 111.000 Fans kamen zu den vier Springen an die Schanzen. [Die Zeit, 11.01.2013 (online)]
Auf der Schanze hat er dagegen, fast schon traditionell, noch Probleme. [Die Zeit, 23.11.2012 (online)]
Das wäre zwar eine große Überraschung, aber es müssen alle erst mal von der Schanze runter », meinte der Coach. [Die Zeit, 23.02.2012 (online)]
Zitationshilfe
„Schanze“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schanze#1>.

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Schanze, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Schanze · Nominativ Plural: Schanzen
Aussprache  [ˈʃanʦə]
Worttrennung Schan-ze
eWDG

Bedeutung

sein Leben für jmdn., etw. in die Schanze schlagen (= sein Leben für jmdn., etw. aufs Spiel setzen)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Chance · Schanze2 · zuschanzen
Chance f. ‘günstige Gelegenheit, Möglichkeit’, zu Anfang des 19. Jhs. von frz. chance ‘Glücksfall, Aussicht, Möglichkeit’ übernommen, das auf gleichbed. afrz. cheance, auch ‘Fall der Würfel beim Spiel’, aus vlat. *cadentia, Verbalsubstantiv zu lat. cadere ‘fallen’ (s. Kadenz), zurückgeht. Bereits afrz. cheance wird ins Dt. entlehnt und ergibt mhd. schanze, nhd. Schanze2 f. Die ursprünglich nur auf das Fallen der Würfel beim Spiel (das Gewinn oder Verlust bringt) beschränkte Verwendung wird auf das Wechselspiel des Lebens übertragen und entwickelt die Bedeutung ‘Glücksfall, günstige Gelegenheit’ (seit dem 15. Jh. geläufig). Schanze ist nur bis ins 18. Jh. bezeugt, aber noch heute bewahrt in der Wendung (sein Leben) in die Schanze schlagen ‘(alles) aufs Spiel setzen, einsetzen, wagen’ (16. Jh.), in zuschanzen Vb. ‘jmdm. etw. zukommen lassen’ (ursprünglich beim Kartenspiel, 16. Jh.; vgl. spätmhd. schanzen ‘Glücksspiel treiben’) und in Mummenschanz (s. d.).
Zitationshilfe
„Schanze“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schanze#2>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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