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Schierling, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schierlings · Nominativ Plural: Schierlinge · wird meist im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Schier-ling
Wortbildung  mit ›Schierling‹ als Erstglied: Schierlingsbecher
eWDG

Bedeutung

zu den Giftpflanzen gehörender, ein bis zwei Meter hoher weiß blühender Doldenblütler mit rübenförmigen Wurzeln
Beispiele:
am Wegrand wuchert Schierling
Die alten Griechen benutzten den Schierling zur Hinrichtung [ Gesundheit1966]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schierling m. Der Name der Giftpflanze ahd. skerning (9. Jh.), mit Dissimilation des -n- zu -l- unter Anlehnung an das Suffix -ling (s. -lings) umgebildet zu sker(i)ling (10. Jh.), mhd. scherninc, scherlinc, schirlinc, asächs. skerning, mnd. schērlinc, mnl. scerlinc, nl. scheerling ist wohl abgeleitet von einem in aengl. scearn, engl. (mundartlich) sharn, mnd. scharn, mnl. scarn, anord. schwed. skarn ‘Mist, Dung, Kot’ belegten Substantiv (germ. *skarna- n.), das mit awest. sairya- ‘Dünger, Mist’, griech. skṓr (σκῶρ) ‘Kot, Exkrement’, lat. mūscerda ‘Mäusekot’ auf die Wurzel ie. *(s)ker(ə)- ‘schneiden’ (s. scheren1), auch ‘ausscheiden’ zurückgeführt werden kann; dazu (ohne anlautendes s-) auch Harn (s. d.). Die Pflanze ist nach ihrem Geruch oder nach ihrem Standort (in der Nähe von Misthaufen) benannt (vgl. die volkstümlichen Namen nd. Scharnpīpe, dän. skarntyde ‘Mistpfeife, -tute’).

Typische Verbindungen zu ›Schierling‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schierling‹.

Coniin gefleckt giftig

Verwendungsbeispiele für ›Schierling‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der ist zwar nicht unmittelbar tödlich wie der Schierling, aber der Genuss lässt Schäden erwarten. [Die Welt, 24.08.2004]
Daß ich von jenen kein freundliches Wort zu hören kriege, leuchtet ein; einen Becher würden sie mir nur reichen, wenn er mit Schierling gefüllt wäre. [Die Zeit, 15.03.1985, Nr. 12]
Er kam an einem Feld vorbei und warf sich an seinem Rande in die dicken Mohnblumen und den Schierling. [Heym, Georg: Der Dieb. In: Deutsche Literatur, Berlin: Directmedia Publ. 1998 [1911], S. 9624]
Und dann ist da noch der Wiesenkerbel, den man leicht mit dem giftigen Schierling verwechseln kann. [Die Zeit, 21.06.2006, Nr. 26]
Noch nicht entschieden ist, wie es mit der zweiten, wesentlich kleineren Brauerei im niederbayerischen Schierling weitergehen wird. [Süddeutsche Zeitung, 02.01.1997]
Zitationshilfe
„Schierling“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schierling>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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