Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Schild, das

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Schild(e)s · Nominativ Plural: Schilder
Aussprache  [ʃɪlt]
eWDG

Bedeutungen

1.
ein Zeichen oder eine Aufschrift tragende Tafel oder Platte aus Holz, Metall oder Pappe
Beispiele:
ein Schild anbringen, aushängen, befestigen, annageln, entfernen
Schilder, ein Schild beschriften, malen
die Schilder im Straßenverkehr
das Schild am Haus, Tor
das Schild (= Türschild) putzen
vor dem Wirtshaus hängt ein altes Schild (= Aushängeschild)
2.
Etikett
Beispiele:
Kisten, Dosen, Gläser mit Schildern bekleben
den Heftdeckel mit einem Schild versehen
ein Schild an den Koffer hängen
das Schild von der Flasche, dem Kleidungsstück entfernen
der Pförtner hat ein Schildchen an der Mütze, am Rock
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Schild1 · Schild2 · Schildbürger · Schilddrüse · Schildkröte · Schildpatt · Schildwache · Schilderhaus
Schild1 m. gewölbte, plattenartige Schutzwaffe (zur Abwehr von Hieb, Stich und Schleudergeschossen) aus Holz (mit Lederüberzug) oder Metall (Plur. Schilde), ahd. skilt (8. Jh.), mhd. mnd. schilt, auch ‘Heerschild’ als Rangordnung lehnsrechtlicher und militärischer Art, ‘Wappen(schild)’, asächs. skild, mnl. scilt, nl. schild, afries. skeld, aengl. sc(i)eld, engl. shield, anord. skjǫldr, schwed. sköld, got. skildus (germ. *skeldu-) steht wie lit. skìltis ‘Scheibe’ als Dentalerweiterung zu der unter Schale1, Schale2 genannten Wurzel ie. *(s)kel- ‘schneiden’ mit einer Ausgangsbedeutung ‘abgespaltenes, abgeschnittenes Holzstück, Brett’, da der Schild ursprünglich wohl aus durch einen Metallring zusammengehaltenen Holzteilen besteht. Redensartlich etw. im Schilde führen ‘eine bestimmte Absicht verfolgen’ (16. Jh.), eigentlich ‘ein auf den Schild gemaltes Wappen als Kennzeichen tragen’. Den Schutz- und Wappenschilden werden Abzeichen, Handwerks- und Gewerbesymbole, Hinweistafeln nachgebildet, für deren Bezeichnung das Substantiv allmählich neutrales Genus annimmt (zuerst im Mnd., 15. Jh., dann allgemein, obwohl von Adelung mißbilligt), so daß vom 18. Jh. an Schild2 n. ‘Platte, Tafel, Blatt mit einem Zeichen oder einer Aufschrift’ (Plur. Schilder) im Dt. üblich wird. – Schildbürger m. eigentlich ‘mit einem Schild bewaffneter Stadtbewohner’ (16. Jh.; wohl als Spottname des Rittertums für die waffentragenden Stadtbewohner entstanden, vgl. auch Spießbürger, s. d.), erhält durch Bezug auf die Bürger von Schilda(u), deren Streiche in einem Schwankbuch (1598) behandelt werden, die Bedeutung ‘wer so töricht oder unvernünftig handelt, daß der beabsichtigte Zweck verfehlt wird’. Daher Schildbürgerstreich (Wieland). Schilddrüse f. am Schildknorpel (aus zwei schildartigen Platten bestehend) des Kehlkopfes sitzende Drüse (18. Jh.). Schildkröte f. mit einem gewölbten Panzer versehenes Reptil, mhd. schiltkrote (s. Kröte). Schildpatt n. Hornschale der Seeschildkröte (18. Jh.), mnd. schildepadde ‘Schildkröte’, nd. Schildpadde, auch ‘Schildkrötenschale, -panzer’ (zu mnd. mnl. padde ‘Kröte’, s. Padde). Schildwache f. ‘das Wachestehen’, mhd. schiltwache, -waht(e) ‘die Wache mit dem Schilde’ (d. h. in voller Rüstung), im 17. Jh. auf die Wachmannschaft bzw. den Wachposten übertragen. Schilderhaus n. ‘Schutzhäuschen für den Wachposten’ (17. Jh.), zu schildern, auch (mit Assimilation) schillern, soldatensprachlich ‘Wache stehen’ (17. Jh.)

Typische Verbindungen zu ›Schild‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schild‹.

Achill Fahrbahnmarkierung Helm Herakles Kopfoberseite Lanze Markierung Oberwappen Piktogramm Schilderwald Schlagstock Schwert Speer Stammwappen Transparent angebracht blau blau-weiß gelb gemalt gespalten geteilt geviert handgemalt handgeschrieben quadriert selbstgemalt silbern verwittert zweisprachig

Verwendungsbeispiele für ›Schild‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Studenten waren, glaube ich, dafür, das Schild wieder aufzuhängen. [Kursbuch, 1966, Bd. 4]
Die Schrift dieser schmalen Schilder läuft von links unten nach rechts oben. [Schalcher, Traugott: Die Reklame der Straße, Wien: C. Barth 1927, S. 10]
Aber solch ein »Schild der Freiheit« (Observer) kostet natürlich Geld. [Die Zeit, 13.09.1996, Nr. 38]
Der führt was im Schilde, sagten sie, da kommt noch was nach. [konkret, 1992]
Um die Architektur hat sich der Schöpfer auch dieses Schildes nicht gekümmert. [Schalcher, Traugott: Die Reklame der Straße, Wien: C. Barth 1927, S. 11]
Zitationshilfe
„Schild“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schild#1>.

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Schild, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schild(e)s · Nominativ Plural: Schilde
Aussprache  [ʃɪlt]
Wortbildung  mit ›Schild‹ als Erstglied: Schildbogen · Schildbuckel · Schilddrüse · Schilderhaus · Schildfarn · Schildfisch · Schildhalter · Schildknappe · Schildknorpel · Schildkröte · Schildkäfer · Schildlaus · Schildmauer · Schildpatt · Schildwache · Schildwacht · schildförmig
 ·  mit ›Schild‹ als Letztglied: Abwehrschild · Eisschild · Gesichtsschild · Heerschild · Hitzeschild · Holzschild2 · Hornschild · Mützenschild · Planierschild · Ritterschild · Rundschild · Räumschild · Rückenschild · Schutzschild · Wappenschild
Mehrwortausdrücke  jmdn. auf den Schild heben
Duden, GWDS, 1999

Bedeutungen

1.
eine Schutzwaffe darstellender, auf seiner Rückseite mit einer Handhabe versehener flächiger Gegenstand von verschiedener Form, der – vor den Körper gehalten – dem Kämpfenden zur Abwehr von Attacken mit Hieb- und Stichwaffen o. Ä. dient
2.
Wappenschild
3.
schildförmiger, länglicher Schirm an der Vorderseite von Mützen
4.
Jägersprache verdicktes und verfilztes Blatt eines Keilers
5.
a)
Technik, Waffentechnik Schutzplatte (an Geschützen)
b)
Kerntechnik Ummantelung des Reaktorkerns, die den Austritt von Strahlung verhindern soll
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Schild1 · Schild2 · Schildbürger · Schilddrüse · Schildkröte · Schildpatt · Schildwache · Schilderhaus
Schild1 m. gewölbte, plattenartige Schutzwaffe (zur Abwehr von Hieb, Stich und Schleudergeschossen) aus Holz (mit Lederüberzug) oder Metall (Plur. Schilde), ahd. skilt (8. Jh.), mhd. mnd. schilt, auch ‘Heerschild’ als Rangordnung lehnsrechtlicher und militärischer Art, ‘Wappen(schild)’, asächs. skild, mnl. scilt, nl. schild, afries. skeld, aengl. sc(i)eld, engl. shield, anord. skjǫldr, schwed. sköld, got. skildus (germ. *skeldu-) steht wie lit. skìltis ‘Scheibe’ als Dentalerweiterung zu der unter Schale1, Schale2 genannten Wurzel ie. *(s)kel- ‘schneiden’ mit einer Ausgangsbedeutung ‘abgespaltenes, abgeschnittenes Holzstück, Brett’, da der Schild ursprünglich wohl aus durch einen Metallring zusammengehaltenen Holzteilen besteht. Redensartlich etw. im Schilde führen ‘eine bestimmte Absicht verfolgen’ (16. Jh.), eigentlich ‘ein auf den Schild gemaltes Wappen als Kennzeichen tragen’. Den Schutz- und Wappenschilden werden Abzeichen, Handwerks- und Gewerbesymbole, Hinweistafeln nachgebildet, für deren Bezeichnung das Substantiv allmählich neutrales Genus annimmt (zuerst im Mnd., 15. Jh., dann allgemein, obwohl von Adelung mißbilligt), so daß vom 18. Jh. an Schild2 n. ‘Platte, Tafel, Blatt mit einem Zeichen oder einer Aufschrift’ (Plur. Schilder) im Dt. üblich wird. – Schildbürger m. eigentlich ‘mit einem Schild bewaffneter Stadtbewohner’ (16. Jh.; wohl als Spottname des Rittertums für die waffentragenden Stadtbewohner entstanden, vgl. auch Spießbürger, s. d.), erhält durch Bezug auf die Bürger von Schilda(u), deren Streiche in einem Schwankbuch (1598) behandelt werden, die Bedeutung ‘wer so töricht oder unvernünftig handelt, daß der beabsichtigte Zweck verfehlt wird’. Daher Schildbürgerstreich (Wieland). Schilddrüse f. am Schildknorpel (aus zwei schildartigen Platten bestehend) des Kehlkopfes sitzende Drüse (18. Jh.). Schildkröte f. mit einem gewölbten Panzer versehenes Reptil, mhd. schiltkrote (s. Kröte). Schildpatt n. Hornschale der Seeschildkröte (18. Jh.), mnd. schildepadde ‘Schildkröte’, nd. Schildpadde, auch ‘Schildkrötenschale, -panzer’ (zu mnd. mnl. padde ‘Kröte’, s. Padde). Schildwache f. ‘das Wachestehen’, mhd. schiltwache, -waht(e) ‘die Wache mit dem Schilde’ (d. h. in voller Rüstung), im 17. Jh. auf die Wachmannschaft bzw. den Wachposten übertragen. Schilderhaus n. ‘Schutzhäuschen für den Wachposten’ (17. Jh.), zu schildern, auch (mit Assimilation) schillern, soldatensprachlich ‘Wache stehen’ (17. Jh.)

Typische Verbindungen zu ›Schild‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schild‹.

Achill Fahrbahnmarkierung Helm Herakles Kopfoberseite Lanze Markierung Oberwappen Piktogramm Schilderwald Schlagstock Schwert Speer Stammwappen Transparent angebracht blau blau-weiß gelb gemalt gespalten geteilt geviert handgemalt handgeschrieben quadriert selbstgemalt silbern verwittert zweisprachig

Verwendungsbeispiele für ›Schild‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Studenten waren, glaube ich, dafür, das Schild wieder aufzuhängen. [Kursbuch, 1966, Bd. 4]
Die Schrift dieser schmalen Schilder läuft von links unten nach rechts oben. [Schalcher, Traugott: Die Reklame der Straße, Wien: C. Barth 1927, S. 10]
Aber solch ein »Schild der Freiheit« (Observer) kostet natürlich Geld. [Die Zeit, 13.09.1996, Nr. 38]
Der führt was im Schilde, sagten sie, da kommt noch was nach. [konkret, 1992]
Um die Architektur hat sich der Schöpfer auch dieses Schildes nicht gekümmert. [Schalcher, Traugott: Die Reklame der Straße, Wien: C. Barth 1927, S. 11]
Zitationshilfe
„Schild“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schild#2>.

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