bummeln
Vb.
‘langsam schlendern, nichts tun’.
Iterative Bildung in Anlehnung an
bim-bam-bum
des Glockenschlags,
zuerst im Hinblick auf die schwingende Glocke
‘hin und her schwanken, baumeln’
(Anfang 17. Jh.),
woraus sich im
Nd. im 18. Jh.
‘schlendern, nichts tun’
entwickelt;
in der 2. Hälfte des 19. Jhs. bereits allgemein üblich.
Zu
bummeln
‘baumeln’
gehört
Bummel1
f.
auch
(
westd.
nordd.)
Bommel
f.
‘Troddel, Quaste’
(Ende 17. Jh.);
zu
bummeln
‘schlendern, nichts tun’,
baumeln
‘hin und her schaukeln’
(s. d.),
Bummel2
m.
‘erholsamer Spaziergang’
(19. Jh.,
Stadt-,
Schaufensterbummel).
Bummelzug
m.
‘Personenzug’
im Gegensatz zum
Eil-
oder
Schnellzug
(2. Hälfte 19. Jh.).
Bummler
m.
‘umherschlendernder Müßiggänger, wer langsam und träge ist’
(19. Jh.);
auch
(um 1848)
ein leichtfertiges,
vom äußeren Schein ausgehendes Schlagwort
für den Arbeitslosen.
Seit etwa 1870
Schlachtenbummler
m.
wer als Zuschauer
(offiziell als Krankenpfleger oder Berichterstatter)
in den Krieg geht,
um ihn aus Neugier oder Abenteuerlust mitzuerleben,
übertragen auf Sportbegeisterte,
die ihre Mannschaft auf fremde Spielplätze begleiten
(20. Jh.).
Bummelant
m.
‘Nichtstuer, Faulpelz’,
scherzhaft latinisierende Bildung der Studentensprache
(19. Jh.).