Fittich
m.
‘Schwinge, Flügel’,
heute fast nur noch dichterisch,
ahd.
feddā̌h
(9. Jh.),
später auch
fettā̌ch,
mhd.
vet(t)ach(e),
vet(t)ech(e),
vit(t)ich,
in heutiger Form seit
Luther,
ist als
(wohl im Gedanken an heftigen Flügelschlag)
geminierte Form verwandt mit
Feder
(s. d.)
und gehört wie dieses zur Wurzel
ie.
*pet(ə)-
‘auf etw. los-, niederstürzen, fliegen, fallen’.
Schlafittchen
n.
In der umgangssprachlichen,
seit dem 18. Jh. belegten
(doch wohl älteren)
Wendung
jmdn. beim (am) Schlafittich kriegen (packen)
ist das Substantiv assimiliert aus
Schlagfittich
‘Schwungfeder des (Gänse)flügels’,
das dann in übertragener Bedeutung als
‘Kleiderzipfel, Rockschoß’
aufgefaßt wird.
Der dazu gebildete Dativ Plur.
Schlafittchen
(eigentlich
Schlagfittchen)
wird für ein mit
-chen
gebildetes Deminutivum gehalten,
daher
(heute überwiegend)
jmdn. beim Schlafittchen kriegen
‘(beim Kragen) packen, festhalten und zur Rede stellen’.