Schlamassel, der oder das
Grammatik Substantiv (Maskulinum, Neutrum) · Genitiv Singular: Schlamassels · wird nur im Singular verwendet
Aussprache [ʃlaˈmasl̩]
Worttrennung Schla-mas-sel
Herkunft zu gleichbedeutend schlemasljidd, schlimasljidd < masoljidd, mazzaljidd ‘(Glücks-)Stern, Gestirn’ (Massel¹), vgl. Schlamassenrotw (Plural) ‘Unglück, Misslingen, Schaden’
eWDG
Bedeutung
salopp schwierige, unglückliche Lage, missliche Angelegenheit
Beispiele:
da haben wir den Schlamassel!
spöttischein schöner Schlamassel!
im (dicksten, ärgsten, schwersten) Schlamassel stecken, sitzen
in einen Schlamassel hineingeraten
jmdm. aus dem Schlamassel helfen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Schlamassel m. n. ‘unangenehme Situation, Unglück, Mißgeschick’, verbreitet in Umgangssprache und Mundart (seit 18. Jh.), vgl. auch Schlemassel, Schlimassel. Wohl aus jidd. schlemasl, schlimasl, eigentlich ‘was nicht Glück ist’, d. h. aus einer Verneinungspartikel und jidd. masol, mazzal ‘(Glücks)stern, Gestirn’ (s. vermasseln, Massel). Oder das Bestimmungswort erklärt sich aus nhd. schlimm, so daß die Zusammensetzung die Bedeutung ‘schlimmer, schlechter Stern’, also ‘Unglück, Mißgeschick’ annimmt. Die Veränderung von i zu a im ersten Kompositionsglied mag durch Angleichung an das a des zweiten Glieds entstanden sein. Vgl. auch rotw. Schlamassen Plur. ‘Unglück, Mißlingen, Schaden’ (1847).
Thesaurus
Synonymgruppe
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Schlamassel‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schlamassel‹.
all
angerichtet
blutig
derzeitig
dick
finanziell
ganz
gegenwärtig
grob
grössten
jetzig
riesig
schön
sportlich
verschuldet
verursacht
wirtschaftlich
Verwendungsbeispiele für ›Schlamassel‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Und nun müssen wir alle zusammen in die Hände spucken und den Karren wieder herausziehen aus dem Schlamassel!
[Scherzer, Landolf: Der Erste, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1988], S. 95]
Diesem Mann hätten wir also den ganzen Schlamassel zu verdanken.
[Kempowski, Walter: Tadellöser & Wolff, München: Hanser 1971 [1971], S. 118]
Nun liegt es an euch, aus diesem Schlamassel wieder herauszukommen.
[Die Zeit, 12.04.1996, Nr. 16]
Politisch verantwortlich für das Schlamassel ist in erster Linie die aktuelle Regierung.
[Die Zeit, 11.06.2012, Nr. 24]
Daher wird sie auch nicht ungeschoren aus dem ganzen Schlamassel herauskommen.
[Die Zeit, 13.02.2012, Nr. 07]
Zitationshilfe
„Schlamassel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schlamassel>.
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