schlau
Adj.
‘klug, gewitzt, listig’.
Im 16. Jh. gelangt
nd.
slū
in diphthongierter Form
in die
hd. Literatursprache
und wird vom 17. Jh. an geläufig.
Angesichts
mnd.
slūhȫrer
‘Lauscher’
(d. h.
‘heimlich Zuhörender’)
kann von
germ.
*slūha-
‘schleichend’
ausgegangen werden,
das mit
nl.
sluiken
‘schleichen, schlüpfen, schmuggeln’
an die unter
↗
Schlauch
(s. d.)
angeführte Gutturalerweiterung
ie.
*(s)leug̑-
(auch
*(s)leuk̑-)
der Wurzel
ie.
*(s)leu-
‘gleiten, schlüpfen’
anzuschließen ist.
Intensiviert in der Komposition mit
↗
Bauer1
(s. d.)
bauernschlau
Adj.
‘überschlau, pfiffig’
(19. Jh.).
Schlauheit
f.
‘Klugheit, Gewitztheit’
(17. Jh.);
später auch
Schläue
f.
(19. Jh.).
Schlaukopf
m.
‘kluger Mensch’
(18. Jh.).
Vgl. auch scherzhaft-ironisches,
nach dem Vorbild von Personen- bzw. Einwohnernamen gebildetes
Schlaumeier
m.
Schlauberger
m.
‘gewitzter Kerl’
(19. Jh.).