abwertend jmd., der kriecherisch und heuchlerisch auf Umwegen sein Ziel zu erreichen sucht
Schleicher, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schleichers · Nominativ Plural: Schleicher
Aussprache
Worttrennung Schlei-cher
Wortzerlegung schleichen -er
Wortbildung
mit ›Schleicher‹ als Erstglied:
schleicherisch
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
schleichen · Schleichen · Schleicher · Schlich
schleichen
Vb.
‘sich geräuschlos, langsam und unbemerkt fortbewegen’,
ahd.
slīhhan
(9. Jh.;
vgl.
furislīhhan,
8. Jh.),
mhd.
slīchen
‘leise gleitend gehen, feierlich schreiten’,
mnd.
slīken
führen mit
isl.
slíkja
‘glätten’,
den unter
Schlick
(s. d.)
genannten Formen
und außergerm. mit
griech.
lígdēn
(λίγδην)
‘oberflächlich berührend, streifend’,
lígdos
(λίγδος)
‘Reibstein, Mörser’,
air.
fosligim
‘beschmiere’,
aslaw.
slьzъkъ,
russ.
(landschaftlich)
slízkij
(слизкий)
‘schlüpfrig, glatt, schleimig’
auf
ie.
*(s)leig̑-
‘schleimig, gleiten, glätten’
(s.
schlecht,
schlicht),
eine Erweiterung der auch anlautendes
s-
aufweisenden Wurzel
ie.
*lei-
‘schleimig, durch Nässe glitschiger Boden, ausgleiten, worüber hinschleifen oder -streichen’
(s.
Schleim,
Leim,
Lehm).
Schleichen
Plur.
in der zoologischen Fachsprache
(Oken
1816)
durch Kürzung von
Blindschleiche
(s.
blind)
gebildete Bezeichnung für eine Familie meist schlangenförmiger Echsen.
Schleicher
m.
‘wer schleicht’,
mhd.
slīchære;
übertragen
‘Heuchler, Leisetreter’
(17. Jh.).
Schlich
m.
‘schleichende Bewegung, geheimer Pfad’,
daher auch
‘List, Kniff’,
vgl.
die Schliche (‘die geheimen Pfade, Listen, Kniffe’) kennen
(17. Jh.),
jmdm. hinter die Schliche kommen
(18. Jh.),
ahd.
slih
‘verborgener Weg, Spur’
(um 1000),
mhd.
slich
‘leise gleitender Gang, Schleichweg, Zug, Spur, List’,
ablautende Abstraktbildung zum Verb.
Typische Verbindungen zu ›Schleicher‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schleicher‹.
Verwendungsbeispiele für ›Schleicher‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Niemand hatte den General von Schleicher in eine politische Funktion gewählt, nirgendwo trug er öffentliche Verantwortung.
[Der Spiegel, 10.01.1983]
Deshalb halte ich die Kritik von Herrn Schleicher für nicht gerechtfertigt.
[Süddeutsche Zeitung, 15.09.2004]
Anders als der finnische Partner hofft Schleicher auf den ersten Auftrag.
[Süddeutsche Zeitung, 26.09.2001]
Ein Problem sind allerdings die Schleicher auf der linken Spur.
[Bild, 11.03.2005]
Der Witz mit dem General Schleicher war so gut, daß ich versuchen werde, ihn drucken zu lassen.
[Tucholsky, Kurt: An Rudolf Leonhard, 28.11.1931. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke - Briefe - Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1931], S. 9850]
Zitationshilfe
„Schleicher“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schleicher>.
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