Eule, deren Federn im Gesicht wie ein herzförmiger Schleier angeordnet sind
Schleiereule, die
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Schleier · schleierhaft · verschleiern · Schleiereule
Schleier
m.
‘dünnes, vielfach durchsichtiges, besonders Kopf oder Gesicht verhüllendes Gewebe, herabhängendes Kopftuch’.
Das seit der Mitte des 13. Jhs. in vielen Varianten belegte
mhd.
slogier,
sloiger,
sloier,
sleiger,
slei(e)r
ist wie
mnd.
sloier,
sloiger,
mengl.
sleir,
nl.
sluier
etymologisch ungeklärt.
Eine zeitlich mögliche Entlehnung
von Sache und Wort aus einer oriental. Sprache
läßt sich nicht nachweisen.
Es wird daher versucht,
das Substantiv mit
mnl.
slōien
‘schleppen, schleifen’,
mnl.
slōi,
slōie
‘Kleiderschleppe’
zu verbinden.
Der Schleier als Teil der Nonnenkleidung
wird zum Symbol des klösterlichen Lebens für Frauen,
vgl.
den Schleier nehmen
‘Nonne werden’
(18. Jh.).
schleierhaft
Adj.
‘aus dünnem Gewebe’
(17. Jh.),
‘unklar, rätselhaft’
(19. Jh.).
verschleiern
Vb.
‘mit einem Schleier bedecken’
(17. Jh.),
häufig
‘wissentlich oder mangels Einsicht Sachverhalte und Gründe unklar oder beschönigend darstellen’
(18. Jh.).
Schleiereule
f.
Eulenart,
deren Federn um die Augen kranzförmig wie Schleier angeordnet sind
(16. Jh.).
Thesaurus
Zoologie
Synonymgruppe
Schleiereule
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Oberbegriffe |
|
Typische Verbindungen zu ›Schleiereule‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schleiereule‹.
Verwendungsbeispiele für ›Schleiereule‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Völlig apathisch war die hellbraune Schleiereule, deren Flügel bis auf einen Meter gespreizt werden konnten.
[Die Zeit, 25.10.1968, Nr. 43]
Heute nach drei Monaten ist die braun gefiederte Schleiereule fast ausgewachsen.
[Süddeutsche Zeitung, 16.08.2001]
Denn die Schleiereule lege ihre Eier jeweils im Abstand von drei Tagen und brüte sie nacheinander aus.
[Süddeutsche Zeitung, 02.04.2002]
Wer die Schleiereule ins Dorf zurückholen will, muß viel tun und vieles bedenken.
[Die Zeit, 25.11.1983, Nr. 48]
Die Schleiereule zum Beispiel brütet dreißig Tage, und die Jungen sitzen noch weitere zwei Monate im Nest.
[Die Zeit, 16.09.1977, Nr. 38]
Zitationshilfe
„Schleiereule“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schleiereule>.
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