Schleifer, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schleifers · Nominativ Plural: Schleifer
Aussprache
Worttrennung Schlei-fer
Wortzerlegung schleifen2 -er1
Wortbildung
mit ›Schleifer‹ als Letztglied:
Bandschleifer
· Diamantenschleifer · Diamantschleifer · Edelsteinschleifer · Glasschleifer · Hohlglasfeinschleifer · Marmorschleifer · Scherenschleifer · Schwingschleifer · Steinschleifer · Trennschleifer · Winkelschleifer
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
Facharbeiter, der etw. schleift
Beispiele:
der Schleifer schärft ein Beil
der Schleifer bedient die Schleifmaschine
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
schleifen1 · Schleifstein · Schleifer · Schliff
schleifen1 Vb. ‘eine rauhe Oberfläche bearbeiten und glätten, schärfen’. Das starke Verb ahd. slīfan ‘schärfen’ (8. Jh.), intransitiv ‘(aus)gleiten, hinsinken, in Verfall geraten’ (9. Jh.), mhd. slīfen ‘schärfen, glätten’, intransitiv ‘(aus)gleiten, hinsinken, fallen’, mnd. mnl. slīpen, nl. slijpen, afries. slīpa (germ. *slīpan) stellt sich mit griech. (neutr.) olibrón (ὀλιβρόν) ‘schlüpfrig, glatt’ und vielleicht auch kymr. llym ‘scharf’, bret. lemm ‘scharf, Schneide eines Messers’ zu ie. *(s)leib- ‘schleimig, schlüpfrig, gleiten, darüber streichen, glätten’, einer mit s- anlautenden Labialerweiterung der unter Leim (s. d.) angeführten Wurzel ie. *lei- ‘schleimig, durch Nässe glitschiger Boden, ausgleiten, worüber hinschleifen oder -streichen, schmieren’ (s. auch Lehm, Schleim). Die Ausgangsbedeutung ‘über eine Fläche hingleiten’ ist bereits im Ahd. weiterentwickelt zu ‘(durch Gleiten über den Schleifstein) schärfen’. Aus der übertragenen Verwendung einen Lehrjungen schleifen ‘ihm gute Lehren, Verhaltensregeln geben’ (um 1700) wird schleifen in die Soldatensprache übernommen für ‘im Dienst, beim Exerzieren hart rannehmen, drillen’. – Schleifstein m. ‘Wetzstein’, ahd. slifstein (9. Jh.), mhd. slif-, slīfstein. Schleifer m. ‘wer schleift, schärft’, mhd. slīfære, slīfer. Schliff m. ‘das Schleifen, geschliffene Stelle’, ahd. slif ‘abgeschliffene Metallreste’ (Hs. 13. Jh.), mhd. slif ‘Abgeschliffenheit, Abgenutzheit, das Ausgleiten’; übertragen ‘gutes Benehmen’ (19. Jh.). Auch Schliff, Schlief ‘unausgebackene Stelle im Brot, Kuchen’ (17. Jh.), die glatt, wie geschliffen aussieht. Obsächs. Schliff backen ‘Pech haben’.
Thesaurus
Technik
Synonymgruppe
Assoziationen |
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Zoologie
Synonymgruppe
Libelle ●
Augenstecher veraltet ·
Schleifer veraltet ·
Wasserjungfer veraltet ·
Odonata fachspr. ·
Schillebold ugs. ·
Schillerbold ugs.
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
|
Technik
Synonymgruppe
Flachschleifmaschine ·
Innenrundschleifmaschine ·
Rundschleifmaschine ·
Schleifgerät ·
Trennschleifer ·
Trennschleifmaschine ·
Winkelschleifer ·
Winkelschleifmaschine ●
Schleifmaschine Hauptform ·
Bandschleifer ugs. ·
Feuerradl ugs., bayr., scherzhaft ·
Flex ugs. ·
Schleifer ugs. ·
Schleifhexe ugs.
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Schleifer‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schleifer‹.
Verwendungsbeispiele für ›Schleifer‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Immerhin ist der als sogenannter »Schleifer« bekannte Coach schon der dritte Übungsleiter in nur zehn Monaten.
[Süddeutsche Zeitung, 25.07.2001]
Doch die Frage stört ihn, das Image des »Schleifers« stört ihn.
[Die Welt, 28.12.1999]
Angeblich sei er ein Schleifer, für den Spieler nur Mittel zum Zweck seien.
[Der Tagesspiegel, 01.06.2001]
Der Schleifer starb zwar reich, wurde dann aber zügig vergessen.
[Süddeutsche Zeitung, 29.11.2003]
Coward arbeitete als Sohn eines Schleifers bis in seine frühen zwanziger Jahre in Messerschmiedewerkstätten in Sheffield und wurde dann Lehrer.
[Arnold, Denis: Coward. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1973], S. 19430]
Zitationshilfe
„Schleifer“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schleifer>.
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