Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Schleim, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schleim(e)s · Nominativ Plural: Schleime
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Schleim‹ als Erstglied: Schleim absondernd · Schleim lösend · Schleimabsonderung · Schleimbeutel · Schleimdrüse · Schleimfisch · Schleimgewebe · Schleimgärung · Schleimhaut · Schleimpfropf · Schleimpilz · Schleimscheißer · Schleimspur · Schleimstoff · Schleimsuppe · Schleimzelle · schleimabsondernd · schleimlösend
 ·  mit ›Schleim‹ als Letztglied: Graupenschleim · Haferschleim · Magenschleim · Mundschleim · Nasenschleim · Reisschleim · Urschleim
eWDG

Bedeutungen

1.
zähe, klebrige Flüssigkeit, die von Drüsen, Zellen abgesondert wird
Beispiele:
der Schleim im Magen, in der Nase
der Schleim von Schnecken, Pilzen
Schleim absondern, aushusten
abwertend, übertragen heuchlerisches, liebedienerisches Geschwätz
Beispiel:
Ob Mylord sich wirklich einbildet, mit diesem lobhudlerischen Schleim die Wachsamkeit seiner beiden Beisitzer … zudecken zu können? [ ZuchardtNarr367]
2.
sämiger Brei
Beispiele:
ein dicker, süßer Schleim
ein Schleim aus Hafermehl, Reis
einem Säugling, Kranken Schleim geben
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Schleim · schleimen · schleimig
Schleim m. ‘zähe, schlierige, schmierige Flüssigkeit’, ahd. (Hs. 13. Jh.), mhd. slīm ‘Schlamm, klebrige Flüssigkeit, schmierige Substanz, Vogelleim’, mnd. aengl. anord. slīm, mnl. nl. slijm, engl. slime (germ. *slīma-) und (ablautend) schwed. slem (germ. *slaima-) lassen sich mit ahd. slīmen ‘glatt machen, schärfen’ (9. Jh.), air. slemun ‘glatt, schlüpfrig’, griech. lé͞imāx (λείμαξ), lat. līmāx, russ. (landschaftlich) slimák (слимак) ‘Schnecke’ sowie mit aslaw. slina, russ. (älter) slína (слина), lett. slienas (Plur.) ‘Speichel’ als Bildungen mit Nasalsuffix auf eine mit s-Anlaut versehene Variante der Wurzel ie. *lei- ‘schleimig, durch Nässe glitschiger Boden, ausgleiten, worüber hinschleifen oder -streichen, schmieren’ zurückführen (s. Schlei, schleifen1 und Leim). Als älteste Bedeutung ist ‘Schlamm, klebrige Flüssigkeit’ anzunehmen. Die ältere Medizin bezeichnet mit Schleim nicht nur die gesunden Absonderungen der Schleimhäute, sondern auch dickes Blut, Eiter und dgl. (17. Jh.). – schleimen Vb. ‘Schleim absondern, von Schleim reinigen’ (17. Jh.). schleimig Adj. ‘voller Schleim, schleimartig’, mhd. slīmec, slīmic ‘schleimig, klebrig, schlammig’.

Thesaurus

Medizin
Synonymgruppe
Schleim  ●  Mucus  fachspr.
Oberbegriffe
Assoziationen
  • Becherzelle · Goblet-Zelle

Typische Verbindungen zu ›Schleim‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schleim‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schleim‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Da fliegt auch schon gelber Schleim über ihren Kopf auf die Dielen. [Greßhöner, Marie: Mehlgast. In: Kesten, Hermann (Hg.) 24 neue deutsche Erzähler, Leipzig u. a.: Kiepenheuer 1983 [1929], S. 384]
Sie sahen nicht gut aus; es war nicht so einfach, durch das Fenster zu sehen, aber ich glaube, sie hatten etwas Schleim um den Mund. [o. A.: Fünfundvierzigster Tag. Dienstag, 29. Januar 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 21293]
Die anständige Welt ist nicht sehr weit entfernt von der Welt aus Schleim. [konkret, 1991]
Trotz dieses frühen Starts scheint das Leben die meiste Zeit seiner Geschichte nicht über das Stadium von zähem Schleim hinausgekommen zu sein. [Die Zeit, 29.01.2001, Nr. 05]
Von »dunkelrotem Schleim« ist in den zitierten Akten die Rede. [Süddeutsche Zeitung, 19.07.2002]
Zitationshilfe
„Schleim“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schleim>.

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