Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Schluck, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schluck(e)s · Nominativ Plural 1: Schlucke · Nominativ Plural 2: selten Schlücke
Nebenform Schluck · Substantiv · Nominativ Plural: Schluck (bei Maßangabe)
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Schluck‹ als Erstglied: Schlückchen · schluckweise  ·  mit ›Schluck‹ als Letztglied: Begrüßungsschluck · Probeschluck
eWDG

Bedeutung

Flüssigkeitsmenge, die man mit einem Male schlucken kann
Beispiele:
ein Schluck Wasser, Kaffee, Milch, Bier
ein Getränk Schluck um Schluck, Schluck für Schluck, bis auf einen, den letzten Schluck austrinken
einen kräftigen, tüchtigen, herzhaften, tiefen Schluck (aus der Flasche) trinken, nehmen
mit, in kleinen, hastigen, großen, langsamen Schlucken trinken
mit, in einem Schluck (= ohne abzusetzen) leerte er das Glas
Grammatik: bei Maßangabe Plural auch »Schluck«
Beispiel:
einige Schluck Wasser aus dem Becher trinken
bildlich ein Schluckein wenig, etwas
Beispiele:
jmdn. zu einem Schluck Wein einladen
er bot den Gästen einen Schluck Kaffee an
hast du einen Schluck zu trinken für uns?
als … er mich bat, auf einen Schluck zu ihm reinzukommen [ S. LenzBrot88]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

schlucken · Schluck · Schlucken · Schluckauf · Schlucker
schlucken Vb. ‘feste oder flüssige (Nahrungs)stoffe aus dem Mund in den Magen befördern, hinunterschlingen’, mhd. slucken ‘schlingen, schluchzen’, mnd. slucken, mnl. slocken, nl. slokken steht wie ahd. slucko ‘Fresser, Schlemmer’ (8. Jh.) mit expressiver Konsonantendopplung (germ. *slukkēn) neben einem noch resthaft in mnd. slūken ‘(hinunter)schlucken’, schwed. sluka ‘verschlingen, schlucken’ erhaltenen starken Verb (germ. *slūkan), zu dem (als schwaches Verb) auch mhd. slūchen, frühnhd. (bis 16. Jh.) schlauchen ‘schlingen, schlucken’, ahd. slūh ‘Schlund’ (um 1000), mhd. slūch ‘Schlund, Kehle, Gurgel’ und anord. slok ‘Wasserrinne’ gehören. Außergerm. vergleichen sich griech. (nasaliert) lýnx (λύγξ) ‘Schluckauf’, lýzein (λύζειν) ‘Schluckauf haben’, air. slucim, ir. sloigim ‘ich schlucke’, atschech. lkāti, tschech. lkáti, lykati ‘seufzen, wehklagen, jammern’, apoln. poln. łkać ‘schluchzen’, apoln. łykać ‘schluchzen’, poln. łykać ‘schlucken’, so daß von einer Wurzel ie. *(s)leug-, *(s)leuk- ‘schlucken’ ausgegangen werden kann. Vgl. die Intensivbildungen schlucksen ‘schluchzen, schlucken’ (17. Jh.) und schluchzen (s. d.). – Schluck m. ‘das Hinunterschlucken, die Menge, die auf einmal geschluckt wird’, mhd. sluc f., im Nhd. nur noch auf das Trinken bezogen. Älter auch ‘das Schluchzen’ (15. Jh.), ‘Kehle’ (16. Jh.), ‘Getränk’ (18. Jh.). Schlucken m. ‘Schluckauf’ (17. Jh.). Schluckauf m. (19. Jh.), nach nd. Sluckup (18. Jh.); vgl. mnd. slūk-, sluckup ‘Trunkenbold, Säufer’. Schlucker m. ‘wer herunterschluckt’, und zwar ‘Schlemmer, Prasser’ (16. Jh.; vgl. ahd. slucko, s. oben), guter Schlucker ‘tüchtiger Trinker’, armer Schlucker ‘Hungerleider, bemitleidenswerter Kerl’ (16. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Schluck‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schluck‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schluck‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er gießt zuerst sich selbst einen Schluck in das Glas. [Schwarz, Peter-Paul (Hg.), Gepflegte Gastlichkeit, Wiesbaden: Falken-Verl. Sicker 1967, S. 51]
Man nimmt das Getränk zu sich, man nippt einige Schlucke. [Weber, Annemarie (Hg.), Die Hygiene der Schulbank, Wiesbaden: Falken-Verl. 1955, S. 189]
Statt des Herzogschen Rucks geht jetzt der Schluck durchs Land. [Die Zeit, 14.11.1997, Nr. 47]
Der Schluck mit dem ehemaligen Trainer sorgte prompt für Ärger. [Der Spiegel, 05.10.1987]
So trank er, nachdem er sich gemeldet hatte, erst einmal einen Schluck. [Hettche, Thomas: Der Fall Arbogast, Köln: DuMont Buchverlag, 2001, S. 129]
Zitationshilfe
„Schluck“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schluck>.

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