schlucken
Vb.
‘feste oder flüssige (Nahrungs)stoffe aus dem Mund in den Magen befördern, hinunterschlingen’,
mhd.
slucken
‘schlingen, schluchzen’,
mnd.
slucken,
mnl.
slocken,
nl.
slokken
steht wie
ahd.
slucko
‘Fresser, Schlemmer’
(8. Jh.)
mit expressiver Konsonantendopplung
(
germ.
*slukkēn)
neben einem noch resthaft in
mnd.
slūken
‘(hinunter)schlucken’,
schwed.
sluka
‘verschlingen, schlucken’
erhaltenen starken Verb
(
germ.
*slūkan),
zu dem
(als schwaches Verb)
auch
mhd.
slūchen,
frühnhd.
(bis 16. Jh.)
schlauchen
‘schlingen, schlucken’,
ahd.
slūh
‘Schlund’
(um 1000),
mhd.
slūch
‘Schlund, Kehle, Gurgel’
und
anord.
slok
‘Wasserrinne’
gehören.
Außergerm. vergleichen sich
griech.
(nasaliert)
lýnx
(
λύγξ)
‘Schluckauf’,
lýzein
(
λύζειν)
‘Schluckauf haben’,
air.
slucim,
ir.
sloigim
‘ich schlucke’,
atschech.
lkāti,
tschech.
lkáti,
lykati
‘seufzen, wehklagen, jammern’,
apoln.
poln.
łkać
‘schluchzen’,
apoln.
łykać
‘schluchzen’,
poln.
łykać
‘schlucken’,
so daß von einer Wurzel
ie.
*(s)leug-,
*(s)leuk-
‘schlucken’
ausgegangen werden kann.
Vgl. die Intensivbildungen
schlucksen
‘schluchzen, schlucken’
(17. Jh.)
und
schluchzen
(s. d.).
–
Schluck
m.
‘das Hinunterschlucken, die Menge, die auf einmal geschluckt wird’,
mhd.
sluc
f.,
im
Nhd. nur noch auf das Trinken bezogen.
Älter auch
‘das Schluchzen’
(15. Jh.),
‘Kehle’
(16. Jh.),
‘Getränk’
(18. Jh.).
Schlucken
m.
‘Schluckauf’
(17. Jh.).
Schluckauf
m.
(19. Jh.),
nach
nd.
Sluckup
(18. Jh.);
vgl.
mnd.
slūk-,
sluckup
‘Trunkenbold, Säufer’.
Schlucker
m.
‘wer herunterschluckt’,
und zwar
‘Schlemmer, Prasser’
(16. Jh.;
vgl.
ahd.
slucko,
s. oben),
guter Schlucker
‘tüchtiger Trinker’,
armer Schlucker
‘Hungerleider, bemitleidenswerter Kerl’
(16. Jh.).