Synonym zu Schlupfwinkel
Schlupfloch, das
Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Schlupflochs · Nominativ Plural: Schlupflöcher
Aussprache
Worttrennung Schlup-floch
Wortbildung
mit ›Schlupfloch‹ als Letztglied:
Steuerschlupfloch
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
Durchschlupf
Beispiel:
die Katze kroch durch das Schlupfloch in der Mauer
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
schlüpfen · schliefen · Schlupf · Durchschlupf · Unterschlupf · Schlüpfer · Schlupfloch · Schlupfwinkel
schlüpfen
Vb.
‘sich gleitend (durch enge Öffnungen) fortbewegen, sich schnell und geschmeidig bewegen’,
ahd.
intsluphen
‘entkommen, entschwinden’
(9. Jh.),
frühnhd.
entslüpfen,
mhd.
slüpfen,
slupfen,
frühnhd.
schlupfen
‘schlüpfen, schlürfen’,
nhd.
schlupfen
und
schlüpfen
ist eine (Doppelkonsonanz aufweisende) Intensivbildung
(germ.
*slupp(j)an)
zu dem im 17. Jh. aus der Literatursprache verschwundenen,
heute nur noch in der Jägersprache üblichen
stark flektierenden Verb
schliefen
‘in den Fuchs- oder Dachsbau kriechen’,
ahd.
sliofan
(9. Jh.),
mhd.
sliefen
‘gleiten, schlüpfen’,
mnd.
mnl.
slūpen,
nl.
sluipen,
aengl.
slūpan,
got.
sliupan
‘schleichen, schlüpfen’
(germ.
*sleupan),
das sich
(wie
Schleife,
Schlaufe,
Schlucht,
s. d.)
mit
lat.
lūbricus
‘schlüpfrig, glatt, gleitend’
auf
ie.
*(s)leubʰ-
‘gleiten, schlüpfen’
zurückführen läßt,
eine Labialerweiterung der Wurzel
ie.
*(s)leu-
‘gleiten, schlüpfen’
(wozu auch
schlau,
Schlauch,
s. d.).
–
Schlupf
m.
‘das Schlüpfen, enger Durchgang, Versteck, Schleife’,
spätmhd.
slupf
‘das Schlüpfen, Schlupfwinkel, Schlinge, Strick’,
heute besonders Grundwort in Komposita wie
Durchschlupf
m.
(um 1600),
Unterschlupf
m.
(16. Jh.).
Schlüpfer
m.
‘etw., in das man hineinschlüpft, Muff’
(17. Jh.),
‘Damenunterhose’
(20. Jh.).
Schlupfloch
n.
mhd.
slupfloch.
Schlupfwinkel
m.
‘Versteck’
(15. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
(gesetzliches) Schlupfloch ·
Gesetzeslücke ·
rechtliche Grauzone
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
Ausweg ·
Umgehungsmöglichkeit ●
Schlupfloch
fig.
Typische Verbindungen zu ›Schlupfloch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schlupfloch‹.
Verwendungsbeispiele für ›Schlupfloch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Apple hat wohl nur Schlupflöcher genutzt, die die Politik selbst geschaffen hat.
[Die Zeit, 21.05.2013 (online)]
Reihenweise habe er in den vergangenen Monaten solche Schlupflöcher geschlossen.
[Die Zeit, 23.09.2002, Nr. 38]
Die, die dem zukünftigen Gesetz zufolge zur Zahlung verpflichtet wären, spähen Schlupflöcher aus.
[Die Zeit, 23.12.1977, Nr. 52]
Denn bei der angestrebten Lösung bieten sich momentan noch Schlupflöcher.
[Süddeutsche Zeitung, 18.11.2004]
Bis dahin aber suchen die Länder nach immer neuen Schlupflöchern, um es umgehen zu können.
[Süddeutsche Zeitung, 20.01.2004]
Zitationshilfe
„Schlupfloch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schlupfloch>.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Schlupflid Schlupfhose Schlupf Schlunze Schlundsonde |
Schlupfpforte Schlupfschuh Schlupfstiefel Schlupfwespe Schlupfwinkel |
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus