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Schmalhans, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum)
Worttrennung Schmal-hans
Wortzerlegung schmal Hans
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich bei jmdm. ist Schmalhans Küchenmeisterjmd. muss sehr sparen; jmd. hat wenig zu essen
Beispiel:
in ihrer Familie war immer Schmalhans Küchenmeister
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schmal · Schmaltier · Schmalvieh · Schmalvogel · schmälern · schmälen · Schmalhans
schmal Adj. ‘nicht breit, klein, eng’, ahd. (8. Jh.), mhd. smal ‘klein, gering, kärglich, knapp, nicht breit’, asächs. mnd. mnl. nl. smal, aengl. smæl, engl. small, anord. smalr-, schwed. smal, got. smals (germ. *smala-) läßt sich mit den s-losen Formen lat. malus ‘schlecht’ (eigentlich ‘gering’), aslaw. malъ, russ. mályj (малый) ‘klein’ verbinden. Dazu gehören auch (wohl aus einer Substantivierung des Adjektivs) griech. mḗlon (μῆλον) ‘Kleinvieh (Schafe und Ziegen)’, armen. mal ‘Schaf, Widder’, air. mīl ‘Tier’, so daß ie. *(s)mēl- ‘klein’ (besonders von Tieren) angesetzt werden kann. Mit dem Adjektiv verbinden sich auch die germ. Bildungen ahd. smalaʒ fihu (s. unten), anord. smali, schwed. (mundartlich) smale, anfrk. māla ‘Kleinvieh’, nl. maal ‘junge Kuh’. Vgl. noch nhd. Schmaltier n. (Jägersprache) ‘weibliches Rot- oder Damwild, das noch keine Jungen hat’ (17. Jh.), Schmalvieh n. ‘kleineres Hausvieh, Kleinvieh’, ahd. smalaʒ fihu (um 1000), mhd. smalvihe ‘kleineres Vieh, Schafe, Ziegen’, Schmalvogel m. ‘kleiner Vogel, Sperling’, ahd. smalfogal (11. Jh.), mhd. smalvogellīn. – schmälern Vb. ‘kleiner machen, herabsetzen’ (15. Jh.), Iterativbildung zu heute seltenem schmälen Vb. ‘schmal machen, verringern, herabsetzen, tadeln’, mhd. smeln ‘klein, gering machen’, mnd. smalen, smelen, mnl. nl. smalen. Schmalhans m. ‘bei dem es schmal, dürftig zugeht, Hungerleider, Geizhals’, auch ‘Hunger’ (17. Jh.), s. Hans.

Verwendungsbeispiele für ›Schmalhans‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Doch in der Küche hat bei vielen Unternehmen Schmalhans das Sagen. [Süddeutsche Zeitung, 10.09.1994]
Da soll einer nochmals sagen, in diesen Zeiten sei überall Schmalhans Küchenmeister. [Süddeutsche Zeitung, 22.03.1995]
Personell wurde der Oberligist wieder aufgestockt, finanziell aber regiert Schmalhans. [Die Welt, 10.07.1999]
Und dann ist zwar Schmalhans Küchenmeister, aber geteilte Freude ist doppelte Freude. [Der Tagesspiegel, 13.07.2003]
Die Küchen kleiner Leute sahen anders aus, darin herrschte Schmalhans. [Der Tagesspiegel, 24.03.2001]
Zitationshilfe
„Schmalhans“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schmalhans>.

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