landschaftlich Bauchfett des Schweins
Schmer, der oder das
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schmer(e)s · Nominativ Plural: Schmere · wird meist im Singular verwendet
Grammatik Substantiv (Neutrum)
Aussprache
Wortbildung
mit ›Schmer‹ als Erstglied:
Schmerbauch
·
Schmerwurz
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
schmieren1 · Schmer · Schmerbauch · Schmerling · Schmierfink · Schmiergeld · Schmieralien · anschmieren · Schmiere2 · schmierig · Schmirgel2
schmieren1
Vb.
‘(be)streichen, einfetten’,
ahd.
smirwen
(8. Jh.),
mhd.
smirwen,
smirn,
smern
‘(ein)schmieren, salben’,
übertragen
‘bestechen’,
mnd.
mnl.
smēren,
nl.
smeren,
aengl.
smierwan,
engl.
to smear,
anord.
smyrva,
smyrja,
schwed.
smörja
ist eine Bildung
(germ.
*smierwijan)
zum Substantiv
(wa-Stamm)
Schmer
m.
n.
‘Fett, Schweineschmalz’,
ahd.
smero
(Genitiv
smerwes)
‘Fett’
(8. Jh.),
mhd.
smer,
asächs.
smero,
mnd.
smēr,
mnl.
smēre,
smeer,
smāre,
nl.
smeer,
aengl.
smeoru,
engl.
smear
(‘Schmiere, Fettfleck’),
anord.
smjǫr,
smør
‘Butter, Fett’,
schwed.
smör
‘Butter’
(germ.
*smerwa-);
vgl. auch
(mit dem Suffix
ie.
-tro-
gebildetes)
got.
smaírþr
‘Fett’.
Herkunft unbekannt.
Eine Verbindung zu
griech.
smýris,
smíris
(σμύρις,
σμίρις)
‘Schleif- und Poliermittel, Schmirgel’
ist unsicher,
so daß Verwandtschaft mit letztlich auf dem Griech. beruhendem
Schmirgel1
(s. d.)
fraglich bleibt.
Schmerbauch
m.
‘dicker Bauch, Träger eines dicken Bauches’
(16. Jh.).
Schmerling
m.
eßbarer, mit schmierigem Schleim bedeckter Röhrenpilz
(18. Jh.);
vgl.
.
1, 615
Schmierfink
m.
‘wer unsauber ist, unsauber schreibt’
(16. Jh.),
zu
schmieren
‘sudeln, unsauber schreiben’
(16. Jh.).
Schmiergeld
n.
‘Bestechungsgeld’
(17. Jh.).
Schmieralien
Plur.
‘Bestechungsgeschenke, - gelder’
(17. Jh.),
‘schlechtes Geschreibsel’
(18. Jh.),
nach mit lateinischer Pluralendung scherzhaft gebildetem
schmiralia
(17. Jh.).
anschmieren
Vb.
‘besudeln’
(15. Jh.),
‘jmdm. etw. (durch Betrug) anhängen, aufhalsen’
(16. Jh.),
‘betrügen, übervorteilen’
(18. Jh.),
reflexiv
‘sich (mit allen Mitteln) einschmeicheln’
(19. Jh.).
Schmiere2
f.
‘Schmierfett’
(15. Jh.),
‘fettiger Schmutz’
(17. Jh.).
Auch
‘schlechtes Theater, Wanderbühne’
(19. Jh.),
anschließend an
schmieren
‘unsauber schreiben’
(s. oben),
danach
‘(inhaltlich) flüchtig, schlecht schreiben’
(18. Jh.),
entsprechend
‘solche Stücke schlecht darbieten’.
schmierig
Adj.
‘fettig, schmutzig’
(16. Jh.).
Eine eigenwillige Wortwahl der Studentensprache ist
Schmirgel2
m.
für den klebrigen Rückstand in der Tabakspfeife
(18. Jh.),
lautlich anklingend an den Wortstamm
schmier-
(wie in
schmieren,
schmierig,
s. oben),
danach landschaftlich
(rhein.,
md.)
auch
Schmürgel,
Schmurgel.
Thesaurus
Verwendungsbeispiele für ›Schmer‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Bis Sturm‑Talent Roman Schmer (14) ein Profi ist, fließt noch viel Wasser die Elbe runter.
[Bild, 24.09.2002]
Er aber setzte Schmer an, machte sich als Gourmet und Kenner georgischer Weine einen Namen, schrieb das Feuilleton, sammelte Erstausgaben alter Lyrik.
[Die Zeit, 20.05.1983, Nr. 21]
Zitationshilfe
„Schmer“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schmer>.
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