Schmerz, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schmerzes · Nominativ Plural: Schmerzen
Aussprache
Wortbildung
mit ›Schmerz‹ als Erstglied:
Schmerz stillend
· Schmerzempfinden · Schmerzempfindung · Schmerzensausdruck · Schmerzensblick · Schmerzensfrau · Schmerzensgeld · Schmerzensgrenze · Schmerzenskelch · Schmerzenskind · Schmerzenslager · Schmerzenslaut · Schmerzensmann · Schmerzensmutter · Schmerzensruf · Schmerzensschrei · Schmerzenszug · Schmerzforschung · Schmerzgebrüll · Schmerzgebärde · Schmerzgefühl · Schmerzgrenze · Schmerzgriff · Schmerzklinik · Schmerzkrankheit · Schmerzlinderung · Schmerzmittel · Schmerzpatient · Schmerzpatientin · Schmerzreiz · Schmerzschwelle · Schmerzsyndrom · Schmerztablette · Schmerztherapie · Schmerztoleranz · Schmerzwelle · Schmerzzentrum · Schmerzzustand · schmerzarm · schmerzbeladen · schmerzempfindlich · schmerzenreich · schmerzensreich · schmerzerfüllt · schmerzfrei · schmerzgebeugt · schmerzgeplagt · schmerzhaft · schmerzhemmend · schmerzlich · schmerzlindernd · schmerzlos · schmerzreich · schmerzstillend · schmerzunempfindlich · schmerzverzerrt · schmerzvoll
· mit ›Schmerz‹ als Letztglied: Abschiedsschmerz · Bauchschmerz · Brustschmerz · Druckschmerz · Fußschmerz · Gelenkschmerz · Gliederschmerz · Halsschmerz · Herzschmerz · Hüftschmerz · Kopfschmerz · Kreuzschmerz · Leberschmerz · Leibschmerz · Lendenschmerz · Liebesschmerz · Magenschmerz · Mittelschmerz · Muskelschmerz · Nervenschmerz · Ohrenschmerz · Phantomschmerz · Ruheschmerz · Rückenschmerz · Schluckschmerz · Seelenschmerz · Todesschmerz · Trennungsschmerz · Unterleibsschmerz · Wachstumsschmerz · Weltschmerz · Wundschmerz · Zahnschmerz
· mit ›Schmerz‹ als Grundform: schmerzen
· mit ›Schmerz‹ als Letztglied: Abschiedsschmerz · Bauchschmerz · Brustschmerz · Druckschmerz · Fußschmerz · Gelenkschmerz · Gliederschmerz · Halsschmerz · Herzschmerz · Hüftschmerz · Kopfschmerz · Kreuzschmerz · Leberschmerz · Leibschmerz · Lendenschmerz · Liebesschmerz · Magenschmerz · Mittelschmerz · Muskelschmerz · Nervenschmerz · Ohrenschmerz · Phantomschmerz · Ruheschmerz · Rückenschmerz · Schluckschmerz · Seelenschmerz · Todesschmerz · Trennungsschmerz · Unterleibsschmerz · Wachstumsschmerz · Weltschmerz · Wundschmerz · Zahnschmerz
· mit ›Schmerz‹ als Grundform: schmerzen
Mehrwortausdrücke
geteilter Schmerz ist halber Schmerz
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
höchst unangenehme Empfindung
a)
höchst unangenehme Empfindung, die im Körper des Menschen durch krankhafte Veränderungen oder schädliche Reize ausgelöst wird
Beispiele:
ein körperlicher, starker, krampfender, stechender, bohrender, brennender, schneidender, ziehender Schmerz
ein feiner Schmerz am Herzen
ein rheumatischer Schmerz im Knie
der Schmerz übermannt jmdn., durchzuckt den ganzen Körper
gehobender Schmerz flackert auf
heftige grässliche, unerträgliche Schmerzen haben, ertragen, empfinden
die Wunde verursachte große Schmerzen
Schmerzen im Rücken, am Arm
jmds. Schmerzen stillen, betäuben, lindern
seine Schmerzen verbeißen
mit Präposition
Grammatik: in Verbindung mit »in«
Beispiel:
eine Frau lag in ihren Schmerzen
Grammatik: in Verbindung mit »mit«
Beispiel:
mit Schmerzen etw. tun
Grammatik: in Verbindung mit »unter«
Beispiel:
unter Schmerzen etw. tun
Grammatik: in Verbindung mit »von«
Beispiel:
von Schmerz gepackt, überwältigt werden
Grammatik: in Verbindung mit »vor«
Beispiel:
vor Schmerzen weinen, aufschreien, stöhnen, jammern, wimmern, sich winden, fast wahnsinnig werden
b)
höchst unangenehme Empfindung, die auf die Psyche des Menschen wirkt und tiefen Kummer, Gram erzeugt
Beispiele:
sie empfand tiefen Schmerz über sein Verhalten, seine Unehrlichkeit
der Abschied war für ihn ein großer Schmerz
in stillem, stummem, fassungslosem Schmerz stand sie vor dem Toten
jmds. Schmerz verstehen
jmdm. einen Schmerz antun, zufügen
stumm vor Schmerz sein
die Schmerzen des nahen Abschieds
umgangssprachlichetw., jmdn. mit Schmerzen (= ungeduldig, sehnsüchtig) erwarten
umgangssprachlichetw. mit Schmerzen (= sehr betrübt) erkennen, gewahr werden
umgangssprachlich, scherzhaft(O) Schmerz lass nach! (= Ausruf bei etw. Unangenehmem, das man mit Humor zu tragen versucht)
umgangssprachlich, scherzhafthast du sonst noch Schmerzen? (= hast du sonst noch Wünsche?)
sprichwörtlichgeteilter Schmerz ist halber Schmerz (= wenn man seinen Kummer jmdm. mitteilen kann, empfindet man ihn nicht so stark)
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schmerz · schmerzen · Schmerzensmutter · schmerzhaft · schmerzlich · schmerzlos
Schmerz m. ‘peinigende, wehtuende körperliche oder seelische Empfindung’. Das nur westgerm. bezeugte Substantiv ahd. smerza f. (9. Jh., teils stark, teils schwach flektierend), mhd. smerze f. (stark), m. (schwach), mnd. smerte, smērte, smarte f., mnl. smerte, smarte, nl. smart und das zugehörige Verb schmerzen (s. unten) lassen sich mit (teilweise ohne anlautendes s- auftretenden) außergerm. Formen wie aind. mṛdnā́ti ‘drückt, preßt, reibt’, griech. smerdnós (σμερδνός), smerdaléos (σμερδαλέος) ‘schrecklich, gräßlich, furchtbar’, lat. mordēre ‘beißen, hauen’ verbinden und auf ie. *merd- zurückführen, eine Dentalerweiterung der Wurzel ie. *mer(ə)- ‘aufreiben, reiben’, wozu auch Mord, morsch, mürbe, Mörser (s. d.) gehören. Anders , der die germ. Formen aus semantischen Gründen als d-Erweiterungen zur Wurzel ie. 439*smel-, Variante *smer- ‘langsam und rauchend verbrennen, schwelen’ (wozu auch nd. smǟlen, smēlen, smȫlen, mnl. smōlen, nl. smeulen ‘glimmen, glühen, schwelen’, mengl. smelle, engl. to smell ‘einen Geruch wahrnehmen, riechen’) stellen und mit der k-Erweiterung lit. smel̃kti ‘ersticken, qualmen, Rauch erzeugen’, smélkti ‘schmerzen, stechen’ verbinden will. – schmerzen Vb. ‘Schmerz empfinden, wehtun’, ahd. smerzan (8. Jh.), mhd. smerzen, aengl. smeortan, mnl. smerten, smarten (germ. *smertan). Neben dieses stark flektierende Verb tritt (im Dt. vom 13. Jh. an) ein schwaches Verb mhd. (selten) smerzen ‘in Schmerz verwandeln’, frühnhd. (obd.) smir(t)zen (bis ins 17. Jh.) und schmerzen, mnd. mnl. smerten, smarten, nl. smarten, engl. to smart, das in der Gegenwart (im Dt. seit frühnhd. Zeit) allein gebräuchlich ist. Schmerzensmutter f. Bezeichnung für die trauernde Maria, die Mutter des gekreuzigten Christus, Übersetzung (18. Jh.) von kirchenlat. māter dolōrōsa, folgt einer frühen schwachen (neben der bis heute vorhandenen starken) Deklination des Substantivs. schmerzhaft Adj. ‘Schmerz bereitend, mit Schmerz verbunden’ (17. Jh.), älter schmertzenhafft (15. Jh.). schmerzlich Adj. ‘voller Schmerzen’, mhd. smerzlich. schmerzlos Adj. ‘ohne Schmerz’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Oberbegriffe |
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Schmerz‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schmerz‹.
Verwendungsbeispiele für ›Schmerz‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der Schmerz scheint ihn von den anderen Teilen meiner Person abzuspalten.
[Pilgrim, Volker Elis: Manifest für den freien Mann – Teil 1, Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1983 [1977], S. 20]
Wo es vorher noch weh getan hat, fühlt man keine Schmerzen mehr.
[Fresenius, Hanna: Sauna, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1987 [1974], S. 15]
Aber am Ende wird er dann doch am seelischen Schmerz sterben.
[Safranski, Rüdiger: Friedrich Schiller, München Wien: Carl Hanser 2004, S. 378]
Nichts fordert so sehr wie der Schmerz, der den Tod ankündigen kann, den metaphysischen Sinn heraus.
[Sloterdijk, Peter: Kritik der zynischen Vernunft Bd. 2, Frankfurt: Suhrkamp 1983, S. 741]
Manchmal hat er noch heute solche Schmerzen, daß er nicht zur Arbeit gehen kann.
[Der Spiegel, 20.06.1994]
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