oft Sport Mann der (besonders physisch) starke Schmerzen erleiden und ertragen muss
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: der große, verzweifelte Schmerzensmann
Beispiele:
Der Boxer Vinny Pazienza […] ist
ein echter Schmerzensmann, auch nachdem er sich das
Genick gebrochen hat, will er weitermachen. [Süddeutsche Zeitung, 20.04.2017]
Seine Fans würden den Weltmeister,
Schmerzensmann und »Fußballgott« Bastian
Schweinsteiger, 32, lieber heute als morgen wieder spielen sehen. Doch sein
Trainer lässt ihn nicht. [Welt am Sonntag, 20.11.2016, Nr. 47]
Die Helfer hatten sich für ihre Kapitäne ausgepowert, auch Jan
Ullrich war allein bis auf Erik Zabel, der sich um seine eigenen
Sprinter‑Interessen kümmern sollte. Die Qual dieser
Schmerzensmänner des Sports in den höllisch
heißen Straßen am Fuße der Akropolis war fast vorbei, es fehlten noch 20
Kilometer. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.08.2004]
Freestyle‑Neuheiten zu erfinden, ist harte Arbeit, der Fehlversuch ist dabei das natürliche Berufsrisiko, und der Fehlversuch hat meistens damit zu tun, aus großer Höhe hart auf dem Boden aufzuschlagen (viele Motocrosser trainieren immerhin an Schaumstoffgruben). Freestyler sind Schmerzensleute. [Süddeutsche Zeitung, 01.07.2013] ungewöhnl. Pl.
übertragen, oft ironisch Mann der (besonders psychisch) starke Schmerzen empfindet
Beispiele:
Alle Außenminister haben sich medial inszeniert. Joschka Fischer
war [beispielsweise] der grimassierende
Schmerzensmann, der die Lasten dieser Welt zu
schultern hatte. [Welt am Sonntag, 28.04.2019, Nr. 17]
Überdies ist die Geschichte der Sozialdemokratie voller
Schmerzensmänner; nur Gerhard Schröder wollte
am Anfang und außer Dienst auch Spaß, weswegen er zur Strafe aus dem
Herzen der SPD ausgesperrt bleibt, worunter er, wie man hört, wiederum
sehr – leidet. [Die Zeit, 09.04.2015, Nr. 15]
im Bild Piotr S[…] versteht sich als ein
postmoderner Jesus Christus, als ein neuer
Schmerzensmann, der die gesamte Sündenlast
der verworfenen Welt auf sich nimmt und seinem gefolterten Leib
auftätowiert. [Neue Zürcher Zeitung, 14.11.2013]
Und der Keller, bis zum höchsten Treppenabsatz hinauf mit
Zuhörern gefüllt, leidet mit, schweigt und schwitzt und jubelt seine
Begeisterung heraus. »On your way down«, singt Tillett, singt es mit
weicher, süßer Stimme aus seinem massigen Körper in die Dunkelheit des
Kellers – doch, dies ist ein guter Ort für den
Schmerzensmann, way on
down in Frankfurt. [Frankfurter Rundschau, 03.03.1998]