Schnabel, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schnabels · Nominativ Plural: Schnäbel
Aussprache [ˈʃnaːbl̩]
Worttrennung Schna-bel
Wortbildung
mit ›Schnabel‹ als Erstglied:
Schnabelflöte
· Schnabelhieb · Schnabelkrokodil · Schnabelschiff · Schnabelschuh · Schnabeltasse · Schnabeltier · Schnabelwal · Schnäbelchen · schnabelartig · schnabelförmig
· mit ›Schnabel‹ als Letztglied: Entenschnabel · Geierschnabel · Gelbschnabel · Grünschnabel · Hornschnabel · Kannenschnabel · Kreuzschnabel · Oberschnabel · Papageienschnabel · Reiherschnabel · Scherenschnabel · Schiffsschnabel · Schuhschnabel · Storchenschnabel · Storchschnabel
· mit ›Schnabel‹ als Binnenglied: Rabenschnabelbein · Rabenschnabelfortsatz · krummschnabelig · krummschnablig · krummschnäbelig · krummschnäblig · kurzschnabelig · kurzschnablig · kurzschnäbelig · kurzschnäblig · langschnabelig · langschnablig · langschnäbelig · langschnäblig
· mit ›Schnabel‹ als Letztglied: Entenschnabel · Geierschnabel · Gelbschnabel · Grünschnabel · Hornschnabel · Kannenschnabel · Kreuzschnabel · Oberschnabel · Papageienschnabel · Reiherschnabel · Scherenschnabel · Schiffsschnabel · Schuhschnabel · Storchenschnabel · Storchschnabel
· mit ›Schnabel‹ als Binnenglied: Rabenschnabelbein · Rabenschnabelfortsatz · krummschnabelig · krummschnablig · krummschnäbelig · krummschnäblig · kurzschnabelig · kurzschnablig · kurzschnäbelig · kurzschnäblig · langschnabelig · langschnablig · langschnäbelig · langschnäblig
Mehrwortausdrücke
den Schnabel halten
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
meist spitz auslaufender, mit Horn überzogener Oberkiefer und Unterkiefer, besonders des Vogels
Beispiele:
ein langer, kurzer, spitzer, breiter, dünner, gekrümmter Schnabel
schwarze Amseln mit gelben Schnäbeln
umgangssprachlichder Vogel sperrte seinen Schnabel weit auf
der Vogel wetzte den Schnabel, trug einen Wurm im Schnabel
mit dem Schnabel hacken, picken
der Storch klapperte mit dem Schnabel
2.
salopp Mund des Menschen
Beispiele:
sie spricht, wie ihr der Schnabel gewachsen ist (= natürlich, ohne Scheu)
mach doch endlich den Schnabel auf! (= sprich doch endlich!)
bei ihr steht der Schnabel nicht eine Minute still (= sie spricht unaufhörlich)
damit habe ich mir den Schnabel verbrannt (= habe ich unbedacht etw. gesagt, was unangenehme Folgen haben kann)
halt den Schnabel! (= sei still!)
3.
Dinge, die einem Schnabel äußerlich ähnlich sind
a)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Schnabel · schnäbeln · schnabulieren
Schnabel m. spitzzulaufende Verlängerung des Vogelkiefers, ahd. snabul ‘Schnabel, Rüssel’ (9. Jh.), mhd. snabel, auch ‘langauslaufende Schuhspitze’, mnd. mnl. snāvel ‘Schnabel, Rüssel, Mund’, nl. snavel, daneben (mit altem j-Suffix) mnd. mnl. snebbe, snibbe und (ohne anlautendes s-) mnd. nebbe, nibbe, mnl. nebbe, nl. neb ‘Schnabel, Spitze’, aengl. nebb ‘Nase, Schnabel’, engl. (mundartlich) neb ‘Schnabel, Schnauze’, nib ‘Schnabel, Spitze’, anord. nef ‘Nase, Nasenbein’, schwed. näbb, (mundartlich) näv ‘Schnabel’ sind verwandt mit anord. snafðr ‘begierig’ (Part.adj. zu nicht überliefertem *snefja ‘nachspüren’), isl. snefja, schwed. (mundartlich) snavla ‘begierig an sich reißen’. Auszugehen ist von einer Anlautverbindung germ. sn-, die sich mit nach Qualität und Quantität unterschiedlichem Vokalismus und nachfolgender (teilweise affektisch verschärfter oder expressiv verdoppelter) Konsonanz verbindet (germ. *snaƀ-, *snap-, *snuƀ-, *snup-, *snad-, *snat-, *snud-, *snut-, *snag-, *snak-, *snug-, *snuk- u. dgl.) und eine Gruppe lautmalender Wörter ohne außergerm. Vergleichsmöglichkeiten bildet; vgl. , Nomina postverbalia 1 (1932) 178 f. und 187 f. und Anord. 521 . Es handelt sich dabei vornehmlich um Wörter, die vorragende Kopfteile wie Mund und Nase ( Nl. 662Schnabel, Schnauze) sowie damit vergleichbare spitzzulaufende Gegenstände, Geräte und damit vorgenommene Bewegungen (schnappen, schnippen) oder damit verbundene geräuschvolle Handlungen wie das Einholen und Ausstoßen der Luft (schnacken, schnattern, schnauben, schnaufen, schneuzen, schnüffeln, schnupfen) bezeichnen. – schnäbeln Vb. ‘die Schnäbel aneinanderreiben’, spätmhd. snebelen; vgl. ahd. snabulōn ‘mit dem Schnabel durchwühlen’ (11. Jh.); übertragen ‘schwatzen, plaudern, sich küssen’ (16. Jh.). schnabulieren Vb. ‘in Gemütlichkeit etw. Gutes essen’, zuerst schnabelieren ‘mit dem Schnabel picken’ (16. Jh.), scherzhafte Ableitung von Schnabel.
Thesaurus
Synonymgruppe
Typische Verbindungen zu ›Schnabel‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schnabel‹.
Augenring
Federhaube
Gefieder
Iris
Kralle
Schnabelaufsatz
Schnabelhorn
Schwanz
Wachshaut
aufgesperrt
blassgelb
blaugrau
dunkelgrau
elfenbeinfarben
fleischfarben
gebogen
gekrümmt
gerade
grauschwarz
hellgrau
hornfarben
mittellang
orange
orangerot
schiefergrau
schwarzgrau
schwärzlich
spitz
zahnlos
Verwendungsbeispiele für ›Schnabel‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Auch alle weiteren Brotstückchen würfe ich gezielt vor die Schnäbel der Entenweibchen.
[Venske, Regula: Marthes Vision, Frankfurt am Main: Eichborn Verlag 2006, S. 56]
Der Konsument darf zahlen und hat ansonsten den Schnabel zu halten.
[Tucholsky, Kurt: »Guten Morgen – dies ist Ihre Zeitung!«. In: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1928]]
Im Gras neben dem Misthaufen scharrten Hühner und pickten mit ihren gelben Schnäbeln in der Erde.
[Pressler, Mirjam: Malka Mai, Weinheim Basel: Beltz & Gelberg 2001, S. 34]
Das Schiff hat weder Schnabel noch Hinterteil, ist rund wie ein Schild und wird ganz mit Stroh angefüllt.
[Krämer, Walter: Geheimnis der Ferne, Leipzig u. a.: Urania-Verlag 1971, S. 63]
Unter den Arbeitenden durfte er reden, wie ihm der Schnabel gewachsen war.
[Marchwitza, Hans: Roheisen, Berlin: Verlag Tribüne Berlin 1955, S. 192]
Zitationshilfe
„Schnabel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schnabel>.
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