fachsprachlich gefährliche Störung der Atmung, bei der jmd. abwechselnd längere Zeit nicht atmet und dann wieder heftig nach Luft schnappt
siehe auch Apnoe (a)
Beispiele:
Er lag auf dem Asphalt und »hat noch ein paarmal geschnauft«,
erinnert sich die Sanitäterin […], »so
eine Schnappatmung, die nicht mehr ausreicht, um den
Sauerstoffbedarf zu decken«. [Der Spiegel, 07.10.1985]
Haben Sie Ihrerseits Einschätzungen zu ihrem Zustand gemacht? Ich
schätzte sie sterbend ein, Schnappatmung, komatös. [Neue Zürcher Zeitung, 13.10.2020]
Nur noch Schnappatmung hatte sie, als die
Notärztin eintraf und ihr in letzter Sekunde das Leben rettete. [Süddeutsche Zeitung, 27.09.2002]
Ohne Sauerstoffgabe habe die Frau halluziniert und fantasiert.
Zeitweise sei es wie bei Sterbenden sogar zur
Schnappatmung gekommen. [Süddeutsche Zeitung, 30.07.2001]
Bei den häufig auftretenden, schweren Überdosierungen kommt es zu
lähmenden Wirkungen auf das Zentralnervensystem. Entsprechend ist die
Alkoholvergiftung durch eine schwere Bewußtseinseintrübung und häufigen
Übergang zur Schnappatmung gekennzeichnet. [die tageszeitung, 20.09.1997]
In seiner Vernehmung im Polizeipräsidium gab Martin G. an, dass er
mit dem Mädchen gespielt habe, als es plötzlich
Schnappatmungen bekommen hat. [Die Welt, 28.08.2003] ungewöhnl. Pl.
a)
gemeinsprachlich, allgemeiner schnelles und erschwertes Atmen (1) aus körperlichen oder psychischen Gründen
siehe auch Atemnot
Beispiele:
Menschen wollten auf den Mount Everest, obwohl sie schon
Schnappatmung bekamen, wenn sie ihren
Kantinensalat in die dritte Etage bringen mussten. [Die Welt, 16.05.2020]
Vor meiner Operation habe ich nach 50 Metern Gehen
Schnappatmung bekommen. Jetzt, mit 53 Kilo
weniger, bin ich so beweglich und so fit wie lange nicht. [Bild, 27.07.2020]
Doch die Hitze versaut einem nicht nur das Aussehen. Auch das
körperliche Befinden sorgt dafür, dass man nicht gerade die Femme fatale
raushängen lassen kann. Denn beim Kampf gegen die eigene
Schnappatmung und dem Gefühl gleich
umzukippen, fallen einem nicht einmal
08[/]15‑Flirtsprüche wie »bist du öfter
hier?« ein. [Welt am Sonntag, 27.03.2011]
Das akute Gefühl der Bedrängung und Beklemmung
[bei Agoraphobie], oft verbunden mit
Herzrasen und Schnappatmung, hat jedoch keine
organischen Ursachen, was sich wiederum daran zeigt, dass Alkohol die
vermeintlichen Kreislaufprobleme ebenso kurzfristig wie symptomatisch
behebt. [Süddeutsche Zeitung, 08.10.2007]
b)
bildlich, übertrieben schockierte, empörte (seltener begeisterte), häufig übertriebene oder lächerliche rhetorische oder gestische Reaktion, verbunden mit der Vorstellung von zum Anlass passender Atemnot
Beispiele:
Einer schrieb in einem Anfall von
Schnappatmung und einem Überfluss an
Humormangel: »Wollt Ihr mich verarschen? Als würden wir nicht genug
leiden!« [Die Zeit, 30.01.2012]
Auch der SRF‑Moderator Sandro Brotz verfiel angesichts der
Bilder [der ausgearteten Demonstration] aus
Bern in rhetorische Schnappatmung: »Unsäglich.
Unwürdig. Undemokratisch«, twitterte er am Freitagmittag. [Neue Zürcher Zeitung, 18.09.2021]
H[…] war überrascht von all der
»Schnappatmung«, »Leute, regt euch
ab.« [Süddeutsche Zeitung, 06.09.2021]
Spielehersteller Mattel benennt das Kult‑Spiel »Scrabble« zum
70. Geburtstag um. Neuer Name: »Buchstaben‑YOLO«! Spielefans bekamen
sofort Schnappatmung und fluteten das Internet
mit Beschwerde‑Posts. [Bild, 26.09.2018]
Man kann in diesen Dingern nicht anständig aus einem Auto
steigen, man sollte sich auch besser nicht bücken, wenn andere dabei
sind. Dafür können Mikrominis andere Sachen: Erstens ziehen sie schönen
Frauen die Beine lang, zweitens lösen sie bei männlichen Betrachtern
Schnappatmung aus, was eine Art von
Kompliment ist. [Bild am Sonntag, 14.01.2007]