schnappen
Vb.
‘(mit Mund, Maul, Schnauze, Schnabel bzw. vergleichbaren Geräten geräuschvoll) ergreifen und festhalten, zupacken, eine schnell zufassende Bewegung machen, schnell zuklappen’,
mhd.
snappen
intransitiv
‘schnappen, wanken, plaudern, schwatzen’,
transitiv
‘jmdn., etw. packen, angreifen, schnappend essen bzw. fressen’,
mnd.
snappen
‘nach Atem schnappen, plappern, schwatzen’,
mnl.
snappen
‘schwatzen’,
nl.
snappen
‘erhaschen, verstehen, schwatzen’
stehen mit expressiver Konsonantendopplung neben
mhd.
snaben,
auch
(
md.)
sneben
‘schnelle und klappernde Bewegungen machen, schnauben, hüpfen, stolpern, wanken’,
transitiv
‘stoßen’,
nl.
(mundartlich)
snāpen
‘schnappen’,
fläm.
snaperen
‘naschen’,
anord.
snapa
‘schnappen’,
isl.
snapa,
auch
‘schmarotzen’.
Sämtlich lautmalende Bildungen
(s. auch einen anderen Vokal aufweisendes
↗
schnippen)
mit anlautendem
germ.
sn-
(s.
↗
Schnabel).
überschnappen
Vb.
‘fehlerhaft einrasten, überdrehen’
(17. Jh.),
von der Stimme
‘sich überschlagen’
(18. Jh.),
vom Verstand
‘ein bißchen verrückt werden’
(Anfang 19. Jh.).
übergeschnappt
Part.adj.
‘wirr im Kopf’
(19. Jh.).
schnapp
Interjektion
ein schnappendes Geräusch nachahmend;
dazu mit Sekundärablaut
schnippschnapp
(15. Jh.),
mhd.
snippensnap.
Schnapphahn
m.
‘berittener Wegelagerer’
(15. Jh.),
dann
‘Dieb, Wegelagerer’
überhaupt
(16. Jh.),
zu
schnappen
‘schnell zufassen’
und
Hahn
‘kecker Kerl’.
Vgl.
mhd.
snap
m.
‘das Schnappen, Straßenraub, Geschwätz’.
Schnappschuß
m.
schnell zupackender Schuß
(Jägersprache),
abgefeuert ohne genaues Anvisieren auf ein sich rasch bewegendes Nahziel
(19. Jh.);
‘Momentaufnahme’
mit dem Fotoapparat
(1. Hälfte 20. Jh.),
nach
engl.
snapshot
(vgl. aus dem
Mnd. oder
Mnl. entlehntes
engl.
to snap
‘schnappen’).