Schnauze, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Schnauze · Nominativ Plural: Schnauzen
Aussprache [ˈʃnaʊ̯ʦə]
Worttrennung Schnau-ze
Wortbildung
mit ›Schnauze‹ als Erstglied:
Schnauzbart · Schnäuzchen
·
mit ›Schnauze‹ als Letztglied:
Großschnauze
· Hundeschnauze · Kodderschnauze · Revolverschnauze · Schandschnauze · Schweineschnauze
· mit ›Schnauze‹ als Grundform: schnauzen
· mit ›Schnauze‹ als Grundform: schnauzen
Bedeutungsübersicht
- 1. vorspringende Maulpartie und Nasenpartie von manchen Tieren
- 2. [salopp, derb] Mund des Menschen
- [bildlich] ...
- 3. [salopp, derb] bezeichnet eine Person
- 4. [umgangssprachlich, übertragen] ...
eWDG
Bedeutungen
1.
vorspringende Maulpartie und Nasenpartie von manchen Tieren
Beispiele:
eine lange, spitze Schnauze
die Schnauze des Wolfes, Fuchses
der Bär stopfte die Gräser und Wurzeln in die Schnauze
der Hund hat eine kalte Schnauze
die Katze wischte mit der Pfote über das Schnäuzchen
2.
salopp, derb Mund des Menschen
Grammatik: nur im Singular
Beispiel:
jmdn. in die Schnauze hauen, schlagen
bildlich
Beispiele:
halt die Schnauze! (= sei still!)
er hat eine freche, kesse, koddrige Schnauze (= Redeweise)
mit der Schnauze vornan sein (= vorlaut sein)
sich [Dativ] die Schnauze verbrennen (= unbedacht etw. sagen, was unangenehme Folgen haben kann)
jmdm. nach der Schnauze reden (= reden, was jmd. gern hört)
saloppder Berliner hat Herz mit Schnauze (= der Berliner hat bei äußerer Derbheit ein warmes Herz)
3.
4.
umgangssprachlich, übertragen
Beispiele:
die Schnauze (= Tülle, Schnabel) einer Kanne
die Schnauze der Kaffeekanne ist abgeschlagen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schnauze · Schnute · Schnauzer · Schnauzbart
Schnauze f. ‘vorgestreckte Maul- und Nasenpartie bei Tieren’. Im 16. Jh. steht Schnauße (z. B. bei Luther) als lautgerechte Entsprechung von mnd. snūte. Daraus entwickelt sich, wahrscheinlich unter Einfluß von verwandtem schneuzen (s. d.), noch im gleichen Jh. heute übliches Schnauze. Die Formen gehören wie gleichbed. nl. snuit, mengl. snūte, engl. snout, norw. snute zu der lautmalenden, etw. Vorragendes bezeichnenden Wortgruppe mit anlautendem germ. sn- (s. Schnabel). – Schnute f. ‘(verzogener) Mund’ (18. Jh.), vornehmlich nordd. nach nd. Snūte, daher eigentlich ‘Schnauze’; zunächst verächtlich auf Menschen übertragen, doch heute meist verniedlichend vom (verzogenen) Mund eines Kindes. Schnauzer m. Hunderasse (Anfang 19. Jh.). Schnauzbart m. ‘Schnurrbart’ (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Anatomie
Oberbegriffe |
Assoziationen |
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Unterbegriffe |
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halt dich (gefälligst) geschlossen! ●
du redest zu viel variabel ·
Maul halten! derb ·
Noch ein Wort (und ...)! (drohend) derb ·
Schnauze! derb ·
Was! (drohstarrend) derb ·
einfach mal die Fresse halten ... derb ·
halt (mal) die Luft an! ugs., veraltend ·
halt dein Maul! derb ·
halt den Mund! ugs., variabel ·
halt den Rand! ugs. ·
halt den Schnabel! derb ·
halt die Backen! derb ·
halt die Fresse! vulg. ·
halt die Klappe! derb, variabel ·
ich würde (an deiner Stelle) jetzt lieber (mal) den Mund halten ugs., variabel ·
sag (jetzt) nichts ugs., variabel ·
sag einfach nichts ugs. ·
sei still! ugs., variabel ·
wer hat dich denn gefragt? ugs., variabel
Assoziationen |
|
Oberbegriffe |
Typische Verbindungen zu ›Schnauze‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schnauze‹.
Eckzahn
Kopfoberseite
Oberseite
Pfote
Schwanz
abgerundet
aufreißen
ausgezogen
berliner
frech
frisiert
ham
langgestreckt
langgezogen
röhrenförmig
rüsselartig
rüsselförmig
spitz
stumpf
unbeschuppt
verlängert
vorspringend
zugespitzt
zulaufen
zulaufend
Verwendungsbeispiele für ›Schnauze‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Luft ist lau mit Staub darin, der mehr wird, als ein Auto auf drei Rädern sie überholt, mit roter Schnauze.
[Kuckart, Judith: Lenas Liebe, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2002, S. 277]
Ich hatte natürlich auch die Schnauze voll von diesem Leben.
[Delius, Friedrich Christian: Ein Held der inneren Sicherheit, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1981, S. 81]
Sonst hätten sie ihm schon längst die aufgerissene Schnauze poliert.
[Berliner Zeitung, 19.06.1958]
Warum halten wir für die nächsten zwanzig Jahre nicht die Schnauze?
[Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
Du fingerst umsonst an der Schnauze herum. Dir wächst nicht Gottes Bart.
[Walser, Martin: Halbzeit, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997 [1960], S. 612]
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