schnell
Adj.
‘geschwind, rasch’,
ahd.
snel
‘tapfer, behende’
(8. Jh.),
mhd.
snel
(Genitiv
snelles)
‘rasch, frisch und munter, stark, kräftig, tapfer, eifrig’,
asächs.
mnd.
mnl.
nl.
snel,
aengl.
snell,
anord.
snjallr
‘tüchtig, beredt’,
schwed.
snäll
‘freundlich, lieb, nett, artig’.
Herkunft ungewiß.
Setzt man für
germ.
*snella-
eine Bedeutung
‘(be)gierig, rasch zupackend, scharf, spitz’
voraus
(vgl.
anord.
snafðr
‘begierig’,
isl.
snefja
‘nachspüren, wittern, aufstöbern’),
so ist Anschluß an die lautmalende Wortgruppe mit anlautendem
germ.
sn-
(s.
Schnabel)
wahrscheinlich.
Wie bei
bald
(s. d.)
zeigt sich eine Bedeutungsentwicklung von
‘begierig, tatkräftig, tapfer, kühn’
zu
‘rasch, geschwind’,
vgl.
ahd.
snellemo rosse
‘(mit einem) begierigen, hitzigen, kühnen, flinken Roß’
(11. Jh.).
Dazu das Abstraktum
Schnelle
f.
‘Schnelligkeit’,
ahd.
snellī
‘Tapferkeit, Lebhaftigkeit’
(9. Jh.),
mhd.
snelle
‘Behendigkeit, Schnelligkeit’,
nhd. vor allem
(verkürzt aus
Stromschnelle)
‘Stelle mit rascher Strömung’
(19. Jh.)
und in der Umgangssprache formelhaft
mit, in Schnelle
(18. Jh.),
auf die Schnelle
(20. Jh.).
–
schnellen
Vb.
‘ruckartig in Schwung bringen, mit einer raschen Bewegung fortschleudern, emporfahren’,
mhd.
snellen
‘fortschleudern, sich rasch bewegen, eilen’,
auch
‘schnalzen’,
mnd.
snellen
‘eilen, aufbrechen’,
Faktitivum zum Adjektiv.
Vgl.
ahd.
snellēn
‘kräftig sein’
(9. Jh.),
an die alte Bedeutung des Adjektivs anknüpfend.
Schnelligkeit
f.
‘das Schnellsein, Geschwindigkeit’,
mhd.
snellecheit,
snellekeit,
auch
‘Kräftigkeit, Streithaftigkeit’;
vgl.
ahd.
snelheit
‘Schnelligkeit’
(9. Jh.).