Militär, früher Kartätsche
Schrapnell, das
Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Schrapnells · Nominativ Plural: Schrapnelle/Schrapnells
Worttrennung Schrap-nell
Wortbildung
mit ›Schrapnell‹ als Erstglied:
Schrapnellkugel
Herkunft aus gleichbedeutend shrapnelengl < Shrapnel, dem Namen des Erfinders
Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
salopp, abwertend als unattraktiv empfundene, ältere Frau
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Schrapnell
n.
mit Bleikugeln gefülltes Hohlgeschoß,
das infolge bestimmter Zündereinstellung
kurz vor dem Ziel in der Luft explodiert,
benannt nach seinem Erfinder,
dem englischen General
H. Shrapnel
(1761–1842).
Im Dt. (19. Jh.) zunächst in engl. Schreibung
Shrapnel,
danach
Schrapnell
mit Betonung auf der letzten Silbe,
wohl unter Einfluß von
frz.
shrapnel
(heute meist
shrapnell).
Thesaurus
Militär
Synonymgruppe
Granatkartätsche
·
Schrapnell
Synonymgruppe
altes Weib
●
(alte) Vettel
abwertend
·
Matrone
abwertend
·
alte Frau
Hauptform
·
(abgetakelte) Fregatte
ugs., abwertend,
fig.
·
(alte) Schabracke
ugs., abwertend
·
(alte) Schachtel
derb, abwertend,
fig.
·
(alte) Scharteke
ugs., abwertend
·
(alte) Schrulle
ugs., abwertend
·
(altes) Schrapnell
ugs., fig.
·
Alte
derb
·
Reff
ugs., abwertend
·
Schreckschraube
ugs., abwertend
·
Spinatwachtel
ugs., abwertend
·
alte Hexe
derb
·
alter Besen
ugs., fig.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Schrapnell‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schrapnell‹.
Verwendungsbeispiele für ›Schrapnell‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das Schrapnell, das ihn verletzte, tötete den hinter ihm gehenden Lehrer.
[Die Zeit, 16.12.1988, Nr. 51]
Mit Schrapnellen in beiden Beinen kehrt er kurze Zeit später zurück.
[Süddeutsche Zeitung, 29.01.2001]
Einige Schrapnelle fuhren in den Wald und klapperten in den Ästen.
[Renn, Ludwig [d. i. Vieth v. Golßenau, Arnold Friedrich]: Krieg - Nachkrieg, Berlin: Aufbau-Verl. 1951 [1928], S. 170]
Die Texte sind poetische Schrapnelle, abgefeuert, um sich im Hirn festzukrallen.
[Die Zeit, 12.07.2010, Nr. 28]
Ein Schrapnell schlug in das Postenloch ein Stück rechts von ihrer Stellung.
[Süddeutsche Zeitung, 21.09.1995]
Zitationshilfe
„Schrapnell“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schrapnell>.
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