Schrift
f.
‘System graphischer Zeichen zur lesbaren Darstellung von Gesprochenem, geschriebener oder gedruckter Text’,
ahd.
scrift
‘Schrift, Zeichen, Buchstabe, Aufzeichnung, geschriebenes Gesetz’
(8. Jh.),
mhd.
schrift
‘Geschriebenes, Schrift, Inschrift, Schriftwerk, schriftliche Quelle (besonders die Bibel), Schreibkunst’,
mnd.
schrift
‘das Schreiben, das Geschriebene’,
mnl.
scrift,
scricht
‘das Geschriebene, Bibel’,
nl.
schrift,
aengl.
scrift
‘Strafe, Buße, Beichte’,
engl.
(älter)
shrift
‘Buße, Beichte’
sind Abstraktbildungen mit
t-Suffix
zu dem unter
schreiben
(s. d.)
behandelten Verb
(wie
Gift
zu
geben),
stehen aber zugleich unter dem Einfluß von
lat.
scrīptum
n.
‘Schrift, das Geschriebene, Auftrag, Anweisung’,
so daß
germ. Bildungsweise
und Lehnwortbeziehungen einander entgegenkommen.
–
schriftlich
Adj.
‘niedergeschrieben, nicht mündlich’,
mhd.
schriftlich.
Schrifttum
n.
‘Gesamtheit der schriftlichen Überlieferung, Literatur’
(19. Jh.).
Schriftgießer
m.
‘wer für den Buchdruck Metallettern gießt’
(16. Jh.).
Schriftsetzer
m.
‘wer die für den Druck vorgesehenen Texte aus einzelnen Metallbuchstaben und -zeichen zusammensetzt’
(17. Jh.).
Schriftsprache
f.
‘schriftliche Form einer (National)sprache’,
im 18. Jh. als Gegenwort zu
Mundart
gebildet.
Schriftsteller
m.
‘wer für andere Rechts- und Bittschriften aufsetzt’
(16. Jh.),
Zusammenbildung aus
eine Schrift stellen
(16. Jh.),
dann
‘Verfasser literarischer Werke’
(2. Hälfte 17. Jh.),
für älteres
Skribent
oder
Autor.