Schubkarre, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Schubkarre · Nominativ Plural: Schubkarren
Aussprache [ˈʃuːpkaʀə]
Worttrennung Schub-kar-re
Wortbildung
mit ›Schubkarre‹ als Erstglied:
Schubkarrenrennen
Bedeutungsübersicht
DWDS-Vollartikel
Bedeutungen
1.

Schubkarre
(Markus Hagenlocher, CC BY-SA 3.0)
meist D einrädriger, mit zwei Stangen und Griffen versehener Wagen, mit dem (kleinere) Lasten befördert werden
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine beladene, hölzerne Schubkarre
als Akkusativobjekt: eine Schubkarre schieben
in Präpositionalgruppe/-objekt: etw. mit der Schubkarre abtransportieren, befördern, fahren
in Koordination: Schubkarre und Schaufel, Spaten, Schippe
Beispiele:
Schwielen an den Händen und Schmerzen im Rücken –
wer mit der Schubkarre in unwegsamem Gelände schwere
Lasten transportieren muss, stellt seinen Körper auf eine harte Probe. [Saarbrücker Zeitung, 31.03.2011]
Drei Tage lang unternehmen die Kinder verschiedene
Aktivitäten rund um das Thema Apfel. […] Der vorläufige Höhepunkt war das Pflanzen
von fünf jungen Apfelbäumen im Springbachpark in der Nähe des Schulgeländes.
Die Löcher sind bereits ausgehoben, als die rund 20 Jungen und Mädchen mit
ihren Schubkarren und Gießkannen
anrollen. [Neue Westfälische, 03.10.2020]
Laut Polizei deuten Spuren darauf hin, dass die Täter das Diebesgut
teilweise mit einer Schubkarre vom Tatort
abtransportiert und es später in ein Fahrzeug verladen haben. [Schweriner Volkszeitung, 13.09.2017]
Eine Schubkarre ist für die erfolgreiche
Gartenarbeit unentbehrlich. [Kinderschubkarre, 2014, aufgerufen am 01.09.2020]
Etwas außerhalb der Kreisstadt Bonanza, an der ungeteerten Straße
nach Vesubio, hat Estéban mit einigen Kumpeln einen Stollen in den Berg
getrieben, aus dem sie Schubkarre um
Schubkarre Gesteinsbrocken ans Tageslicht
fördern. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.2001]
Bei der Demontage der gesamten Haustechnik sowie beim Abbruch von
Innenwänden seien rund 220 Tonnen Schutt angefallen, die einzeln mit der
Schubkarre im Aufzug nach unten befördert werden
mußten. [Süddeutsche Zeitung, 31.03.1999]
2.

Schubkarre
(Sicherlich, CC BY-SA 3.0)
meist D , bildlich, Gymnastik Partnerübung, bei der sich eine Person auf ihre Hände stützt und vorwärts bewegt, während die zweite deren Füße oder Unterschenkel fasst und anhebt
Synonym zu Scheibtruhe (2)
Beispiele:
Menschliche Schubkarre
bedeutet, eine Person geht aufrecht, nimmt die Beine der anderen Person in
die Hand und diese läuft auf den Händen. [Schweriner Volkszeitung, 28.08.2009]
Spielerisch mit viel Lächeln und Spaß führt er [der Trainer] die Kleinen an Capoeira
(= brasilianische Kampftechnik) heran. Und da darf es dann
auch schon mal die aus Kinderzeiten bekannte
»Schubkarre« sein, die die Muskeln stärkt und das
Gleichgewichtsgefühl schult, aber gleichzeitig viel Freude
macht. [Münchner Merkur, 19.01.2019]
Beim Kreutzerdenkmal mussten [im Rahmen eines Ferienprogramms für Schüler] als lebende
Schubkarre möglichst viele Runden auf den Händen
zurückgelegt werden. [Südkurier, 25.08.2012]
Zunächst ist Aufwärmen angesagt. […] Dann geht es schon ans Eingemachte: Bei jedem
Klatschen ist eine Liegestütze gefordert, bei der nächsten Übung wird der
Partner zur Schubkarre umfunktioniert. [Badische Zeitung, 19.01.2011]
Eine [Schülerin]
spielt Schubkarre, lässt sich schleifen, ziehen,
stossen. [Der Bund, 13.06.2009]
Einige Minuten krabbeln sie
[Kleinkinder]
durch »einen Tunnel«, den die Erzieherinnen auf allen Vieren
bilden[,]
und finden es für einige Minuten auch spannend, sich als
»Schubkarre« auf den Händen laufend durch den
Raum schieben zu lassen. [Rhein-Zeitung, 29.12.2006]
vergleichendWenn alle auf der
[Theater-]Bühne in sich selbst gefangen
sind, kriechen, jammern und sich winden, von Folterknechten an den Beinen
gepackt, als Schubkarren gegen die Mauer gefahren,
durch den Raum gejagt werden […], so wird die Unterwelt mit der Welt der JVA Tegel
überblendet. [Berliner Zeitung, 19.11.1999]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schub · Schubkarren · Schubkarre · Schublade · Nachschub · Schuber
Schub m. ‘das Schieben, Stoß, was auf einmal geschoben wird, Schiebefach, die Kraft, mit der ein durch Rückstoß bewegter Körper angetrieben wird’, Verbalabstraktum zu dem unter schieben (s. d.) behandelten Verb. Mhd. schup ‘Aufschub, Fristverlängerung, das Schieben der Schuld auf einen anderen, Beweismittel, Strafe’ ist zunächst ein Ausdruck der Rechtssprache. Erst vom 16. Jh. an wird Schub (wohl als Neubildung zum Verb) in allgemeinerem Sinne verwendet und steht für ‘Stoß’ (16. Jh.; s. auch Schubs), ‘was auf einmal geschoben wird, eine gewisse Menge’ (17. Jh., z. B. ein Schub Brot, Semmeln), ‘Schiebelade, -fach’ (um 1800) und (im physikalisch-technischen Bereich) ‘Kraft, mit der etw. vorwärts getrieben wird’. – Schubkarren m. Schubkarre f. ‘einrädriger Karren, der geschoben wird’ (16. Jh.), Schuffkarren (15. Jh.). Schublade f. ‘Lade oder Kasten, die zum Öffnen und Schließen heraus- und hineinzuschieben sind’ (16. Jh.). Nachschub m. ‘Hinterhergeschobenes zur Ergänzung einer (Versorgungs)lücke’ (15. Jh.), vor allem im militärischen Bereich ‘Versorgung der Truppe mit Proviant, Munition und mit frischen Einheiten’. Schuber m. Gerätebezeichnung für eine Sache, die geschoben wird, ‘Riegel’, in die etw. geschoben wird, ‘Umhüllung, Futteral’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Schubkarre ·
Schubkarren ●
Garette schweiz. ·
Karette schweiz. ·
Scheibtruhe österr. ·
Schiebetruhe österr. ·
Schiebkarre niederdeutsch
Typische Verbindungen zu ›Schubkarre‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schubkarre‹.
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