Schuft, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schuft(e)s · Nominativ Plural: Schufte
Aussprache
Mehrwortausdrücke
ein Schuft, der Böses dabei denkt ·
ein Schuft, wer Böses dabei denkt
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schuft · schuftig
Schuft m. ‘Schurke, ehrlose, gemeine Person’ (um 1800), ‘armseliger, häßlicher, heruntergekommener Mensch’ (18. Jh.), ‘verarmter Adliger’ (17. Jh.). Der Ausdruck ist nd. Herkunft, seine literatursprachliche Verwendung folgt dem jeweiligen nd. Gebrauch. Nd. Schuft, Schufft, Schofft gilt als Zusammenziehung von mnd. schūvūt, nd. Schuvuut ‘Uhu’, einer den Ruf des Tieres (als schieb aus gedeuteten) nachahmenden Bezeichnung. Der Name wird als Schimpfwort (Anfang 17. Jh.) auf den wie die Eule das Tageslicht scheuenden verarmten Edelmann und Raubritter übertragen. – schuftig Adj. ‘wie ein Schuft, ehrlos, gemein’ (um 1800), nd. schuftig ‘armselig, zerlumpt, bettelhaft’ (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Halunke ·
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verkommenes Subjekt geh.
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Typische Verbindungen zu ›Schuft‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schuft‹.
Verwendungsbeispiele für ›Schuft‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wie sank die Welt, seit ihr die Ehre befohlen war, zum Schuft!
[Die Fackel [Elektronische Ressource], 2002 [1920]]
Um anständig leben zu können, muß man ein Schuft sein.
[Lichtenstein, Alfred: Der Sieger. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1912], S. 35660]
Schufte hätten wir sein müssen, wenn wir uns nicht reich beschenkt vorgekommen wären.
[Die Zeit, 16.12.1966, Nr. 51]
Wenn Sie sich beeilen, erwischen Sie den Schuft gerade noch.
[Süddeutsche Zeitung, 02.03.2002]
Der Schuft rafft vorher aber noch die zauberhafte Rose hin.
[Süddeutsche Zeitung, 07.05.2001]
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