Schuldfähigkeit, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Schuldfähigkeit · wird nur im Singular verwendet
Aussprache [ˈʃʊltfɛːɪçkaɪ̯t]
Worttrennung Schuld-fä-hig-keit
Wortzerlegung schuldfähig -keit
Wahrig und ZDL
Bedeutung
Jura, Strafrecht (geistiges und psychisches) Vermögen, das Unrecht einer Tat zu erkennen; Fähigkeit, beim Begehen einer Straftat selbstbestimmt zu handeln
in gegensätzlicher Bedeutung zu Schuldunfähigkeit, siehe auch Zurechnungsfähigkeit
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine volle, verminderte, eingeschränkte Schuldfähigkeit
als Akkusativobjekt: jmdm. [volle, verminderte] Schuldfähigkeit bescheinigen, attestieren
in Präpositionalgruppe/-objekt: von jmds. Schuldfähigkeit ausgehen; Zweifel an jmds. Schuldfähigkeit [haben]; ein Gutachten über, zur Schuldfähigkeit [von jmdm.]
mit Genitivattribut: die Schuldfähigkeit des Angeklagten
in Koordination: Schuldunfähigkeit oder [verminderte] Schuldfähigkeit
als Genitivattribut: die Frage der Schuldfähigkeit
Beispiele:
Schuldfähigkeit erfordert ein Mindestmaß an
Selbstbestimmung und die Einsicht in das eigene Handeln. [Geisteswissenschaft im Dialog, 30.10.2013, aufgerufen am 22.01.2020]
Der Psychiater […] bescheinigte
A. die volle Schuldfähigkeit, weder sei er psychisch
krank noch durch Drogen berauscht gewesen. [Süddeutsche Zeitung, 02.03.2018]
Die Psychiaterin […] hatte F. am Mittwoch volle Zurechnungs‑ und
Schuldfähigkeit für den gesamten Tatzeitraum
bescheinigt. [Der Spiegel, 19.03.2009 (online)]
Wer in Deutschland eine Straftat im Zustand der Schuldunfähigkeit
oder der erheblich verminderten Schuldfähigkeit
begeht, kann vom Gericht zum Zwecke der Besserung und Sicherung in
[…] einer forensisch‑psychiatrischen Anstalt
untergebracht werden, wenn von ihm weiter Gefahr ausgeht. [Die Zeit, 11.12.2008]
Das Gericht billigte dem geständigen Angeklagten eine erheblich
verminderte Schuldfähigkeit zu, da der 30jährige zur
Tatzeit mit einem Alkoholpegel von 1,7 bis 1,8 Promille erheblich
angetrunken war und bereits früher unter einer Psychose gelitten hatte. [Die Welt, 12.01.2006]
Dass ein Angeklagter sich freiwillig auf seine verminderte
Schuldfähigkeit beruft, setzt
[…] voraus, dass seine Zurechnungsfähigkeit
zum Zeitpunkt der Tat infolge »jugendlichen Alters« oder infolge
»psychischer Störungen« […] beeinträchtigt
ist. [Der Standard, 07.10.2005]
letzte Änderung:
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Deliktfähigkeit ·
Schuldfähigkeit
Assoziationen |
|
Schuldfähigkeit ·
Zurechnungsfähigkeit
Assoziationen |
|
Antonyme |
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Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schuldfähigkeit‹.
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