Schuppe
f.
kleine Hautplatte auf den Körpern von Fischen, Schlangen, Eidechsen,
ahd.
scuob(b)a
(10. Jh.),
mhd.
schuop(e),
(
md.)
schūpe,
schuppe,
mnd.
schōpe,
schōve,
schubbe,
schuppe,
mnl.
schubbe,
nl.
schub
(
westgerm.
*skōp-),
zunächst die Fischschuppe bezeichnend,
die bei der Zubereitung abgeschabt wird,
gehört (dehnstufig) zu der unter
schaben
(s. d.)
angeführten Wurzelform
ie.
*skā̌b(h)-
‘mit scharfem Werkzeug schneiden, spalten’.
Im
Nhd. setzt sich durch
Luther
die
nd.-md.,
Vokalkürzung aufweisende Form
Schuppe
durch.
Im
Mhd. geht der Ausdruck auch auf menschliche Hautabsonderungen,
zumal der Kopfhaut,
und im 19. Jh. auf fischschuppenähnlich angeordnete Pflanzenteile über.
Redensartlich
es fallen einem die
bzw.
es fällt wie Schuppen von den Augen
‘man erkennt plötzlich, kommt plötzlich zur Einsicht’
(16. Jh.),
eigentlich von der göttlichen Heilung
der als Schuppen vor den Augen gedachten Starblindheit,
vgl.
mhd.
legete sīne hant ūf in … und zu hant vīl von sīnen ougen alse schūpen und wart sehende
(vgl. Neues Testament, Ap.gesch. 9,18).
–
schuppen1
Vb.
‘Schuppen entfernen’,
mhd.
schuppen,
schūpen
(14. Jh.).
geschuppt
Part.adj.
‘entschuppt’
(vom Fisch),
auch
‘mit Schuppen versehen’
(16. Jh.).
schuppig
Adj.
‘mit Schuppen bedeckt’
(15. Jh.)
löst gleichbed.
schuppicht,
mhd.
schuopeht
ab
und wird im 18. Jh. die herrschende Form.