Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Schurke, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schurken · Nominativ Plural: Schurken
Aussprache 
Worttrennung Schur-ke
Wortbildung  mit ›Schurke‹ als Erstglied: Schurkenstaat · Schurkenstreich · Schurkentat · Schurkerei · Schurkin
 ·  mit ›Schurke‹ als Letztglied: Erzschurke · Oberschurke · Superschurke
 ·  mit ›Schurke‹ als Grundform: schurkisch
eWDG

Bedeutung

abwertend gemeiner, niederträchtiger, charakterloser Mensch, Schuft
Beispiele:
ein abgefeimter, durchtriebener, raffinierter, elender Schurke
ich hielt ihn für einen doppelzüngigen Schurken
Schurken, die kein Gewissen haben, / Die aus eurem Elend noch Renten ziehn [ WeinertRufe294]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Schurke · Schurkerei · schurkisch
Schurke m. ‘gemeiner, ehrloser Mensch, Halunke’ (Ende 16. Jh., wohl älter), als starkes Schimpfwort hervorgegangen aus dem Nomen agentis zu dem unter schüren und schurigeln (s. d.) angeführten Verb ahd. scurgen ‘stoßen’, mhd. schürgen, schurgen ‘schieben, stoßen, treiben, verleiten (zu etw.)’. Vielleicht gehört hierher das unter schüren angegebene ahd. fiurscurio ‘Bösewicht’, eigentlich ‘Schürer des Feuers’ (11. Jh.), wenn als fiurscurgo aufzufassen. – Schurkerei f. ‘Gemeinheit’ (17. Jh.). schurkisch Adj. ‘wie ein Schurke, gemein’ (17. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
Halunke · Hundling · Lump · Schlitzohr · Schurke · Spitzbube · Strolch · Tunichtgut  ●  Falott  österr. · Fötzel  schweiz. · Haderlump  österr., bayr. · Schuft  Hauptform · Unhold  dichterisch · Übelmann  regional · (eine) miese Type  ugs. · Kanaille  derb · Schubiack  ugs., regional · fieser Finger  ugs., abwertend, veraltet · gerissener Hund  ugs. · krummer Hund  ugs. · linke Bazille  ugs. · verkommenes Subjekt  geh.
Oberbegriffe
  • unangenehme Person  ●  Unsympath männl. · Unsympathin weibl. · unangenehmer Patron ugs., männl.
Unterbegriffe
  • Ganove · Gauner  ●  Kleinkrimineller Hauptform · Strauchdieb veraltet · Ganeff fachspr., Jargon, Rotwelsch, selten, veraltend · Schlawack ugs. · Schlawuzi ugs., bayr. · kleiner Fisch ugs., fig.
Assoziationen
Synonymgruppe
Bandit · Gangster · Halunke · Krimineller · Schurke · kriminelles Element  ●  Galgenstrick  veraltend, selten · Galgenvogel  veraltend, selten · Schächer  biblisch · Verbrecher  Hauptform · schwerer Junge  ugs.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Schurke‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schurke‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schurke‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Irgend ein Schurke muß ihn doch bei der Neuen Freien Presse angeschwärzt haben. [Die Fackel [Elektronische Ressource], 2002 [1910]]
Mindestens 3000 Tote, wenn nicht mehr, hat dieser religiöse Schurke zu verantworten. [Der Spiegel, 23.03.1998]
Dann macht sich ein Schurke an das schöne Mädchen ran. [Die Zeit, 25.09.2006, Nr. 39]
Keiner spricht je das letzte Wort, niemand kann das Rad anhalten, und auch Schurken haben nicht das ewige Leben. [Die Zeit, 09.06.1989, Nr. 24]
Ein Tag erträgt nur ein Opfer, einen Schurken und einen Helden. [Walser, Martin: Halbzeit, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997 [1960], S. 357]
Zitationshilfe
„Schurke“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schurke>.

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