Schwarm
m.
‘ausfliegende, summend schwirrende Bienenschar, sich wimmelnd fortbewegende Menge’,
ahd.
swar(a)m
‘Bienenschwarm’
(9. Jh.),
mhd.
asächs.
mnd.
swarm,
mnl.
swarm,
swerm,
nl.
zwerm,
aengl.
swearm,
engl.
swarm,
anord.
svarmr
‘Unruhe, Lärm’,
schwed.
svärm
‘Schwarm’
stehen als Bildungen mit
mo-Suffix
wie
frühnhd.
surm
‘Gesumse, Getöse’
(15. Jh.)
neben den verwandten unter
schwirren
und
surren
(s. d.)
angeführten Verben.
Außergerm. sind vergleichbar
aind.
svárati
‘gibt einen Ton von sich, erschallt, singt’,
griech.
hýrax
(
ὕραξ)
‘Spitzmaus’,
lat.
sōrex
‘Spitzmaus’
(nach dem Pfeifton des Tieres),
lat.
susurrus
‘das Zischen, Flüstern’,
susurrāre
‘zischen, flüstern, summen’,
kymr.
chwyrnu
‘brummen’,
aslaw.
svirati
‘flöten, pfeifen’,
aruss.
svirati,
svirjati
‘flöten’,
aslaw.
svirělь
‘Flöte, Schalmei’,
russ.
svirél’
(
свирель)
‘Hirtenflöte, Schalmei, Pfeife’,
so daß von einer Schallwurzel
ie.
*su̯er-
‘surren’
ausgegangen werden kann.
–
schwärmen
Vb.
‘einen Schwarm bilden’,
ahd.
swer(e)men
(11. Jh.),
mhd.
swarmen,
swermen;
übertragen
frühnhd.
schwärmen
‘ein lustiges, freies Leben führen’
(16. Jh.),
‘von einer vorgeprägten geistigen Bahn oder Ordnung, einem Gedankengebäude abweichen’,
besonders von religiösen Sektierern
‘wirklichkeitsfern denken, sich begeistern’
(16. Jh.),
in der literarischen Bewegung des 18. Jhs.
‘sich überschwenglich begeistern, seiner Phantasie freien Lauf lassen’,
für jmdn. schwärmen
‘ihn verehren, anhimmeln’
(18. Jh.)
mit der Rückbildung
Schwarm
m.
‘verehrte Person, begeisternder Gegenstand’
(19. Jh.).
In der Militärsprache
(aus)schwärmen
‘eine feste Zugordnung auflösen, sich im Gelände verteilen’
(18. Jh.).
Schwärmer
m.
und
Schwarmgeist
m.
‘religiöser Sektierer’
(16. Jh.),
‘wer den Boden der Wirklichkeit verliert, Phantast’
(18. Jh.).