Jägersprache die Wildschweine
Schwarzwild, das
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
schwarz · Schwärze · schwärzen · anschwärzen · schwärzlich · Schwarzbrot · Schwarzwild
schwarz
Adj.
Farbadjektiv,
ahd.
swarz
(8. Jh.),
mhd.
swarz
‘dunkelfarbig, schwarz’,
asächs.
swart,
mnd.
mnl.
swart,
nl.
zwart,
afries.
swart,
swert,
aengl.
sweart,
engl.
(älter)
swart
(‘dunkel, schwärzlich’),
anord.
svartr,
schwed.
svart,
got.
swarts
(germ.
*swarta-)
und verwandtes
(schwundstufig)
anord.
sorta
‘schwarze Farbe’,
sorti
‘Dunkel, dichter Nebel’,
sorta,
sortna
‘schwarz, dunkel werden’
sind vergleichbar mit
lat.
sordēre
‘schmutzig sein, gering erscheinen’,
sordēs
‘Schmutz, Unflat, Unglück, Erniedrigung’,
vielleicht auch mit
awest.
kaxvarəδa-
Bezeichnung eines mythischen Wesens,
eigentlich
‘was für ein (abscheulicher) schwarzer Kerl’,
so daß
ie.
*su̯ordos
‘schmutzfarben, schwarz’
angesetzt werden kann.
Schwärze
f.
‘schwarze Färbung, Dunkelheit’,
ahd.
swerzī
‘Schwärze, Dunkel’
(um 1000),
swerza
‘Mittel zum Schwärzen’
(Hs. 13. Jh.),
mhd.
swerze
‘Schwärze, schwarze Farbe, Dunkelheit (der Nacht), Finsternis’.
schwärzen
Vb.
‘schwarz machen’,
ahd.
(9. Jh.),
mhd.
swerzen.
Auch
(aus dem Rotw.)
schwärzen
‘schmuggeln’
(18. Jh.),
eigentlich wohl
‘etw. bei Nacht tun’
(rotw.
Schwärze,
älter
schwerz(e),
14. Jh.);
Schwärzer
‘Schmuggler’
(18. Jh.).
Daran anschließend in heutiger Sprache
schwarz
Adj.
‘ungesetzlich’,
vgl.
schwarzer Markt,
Schwarzmarkt,
-handel
(seit dem ersten Weltkrieg?),
zunächst
‘illegaler Valutahandel’
(daher vielleicht auch erst seit der Inflationszeit um 1923?),
dann
‘unerlaubter Handel mit rationierten Lebensmitteln und Waren’.
Offenbar aus dem Dt.
mit derselben Bedeutungsentwicklung
(amerik.-)engl.
black market
(um 1930?),
ital.
mercato nero
(um 1940), frz.
marché noir
(um 1949),
russ.
čërnyi rýnok
(чёрный рынок);
vgl. auch
Schwarzarbeit,
schwarzhören,
-fahren,
-schlachten.
anschwärzen
Vb.
‘verleumden’
(17. Jh.).
schwärzlich
Adj.
‘dunkel, fast schwarz’
(17. Jh.),
älter
schwarzlicht
(15. Jh.),
mhd.
swarzlot;
vgl. auch
schwarzecht
(16. Jh.).
Schwarzbrot
n.
‘Roggenbrot’
(14. Jh.).
Schwarzwild
n.
‘Wildschweine’
(im Unterschied zu
Rotwild),
mhd.
swarzwilt.
Thesaurus
Synonymgruppe
Wildschweine
●
Schwarzwild
fachspr., Jägersprache
Verwendungsbeispiele für ›Schwarzwild‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das Schwarzwild muß dick und feist werden, sagen die Bauern finster.
[Die Zeit, 08.08.1946, Nr. 25]
Es wurde entwendet, und man darf vermuten, daß es schwarz geschlachtet worden ist, sein düsteres Schicksal als Schwarzwild erfüllend.
[Die Zeit, 15.05.1947, Nr. 20]
Noch vor 70 Jahren gab es in weiten Teilen Deutschlands praktisch kein Schwarzwild.
[Die Zeit, 20.03.2009, Nr. 13]
In den letzten 30 Jahren ist das die fünfthöchste realisierte Strecke bei Schwarzwild.
[Die Welt, 24.05.2005]
Vor allem über die Hatz auf Schwarzwild erzürnt er sich gerne.
[Die Welt, 19.05.2001]
Zitationshilfe
„Schwarzwild“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schwarzwild>.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Schwarzweißzeichnung Schwarzweißphotographie Schwarzweißmalerei Schwarzweißkunst Schwarzweißfotografie |
Schwarzwirtschaft Schwarzwurzel Schwarzwälderuhr Schwatz Schwatzbase |
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora