Schweif
m.
‘langer buschiger Schwanz, geschwungene Linie, Schleppe’,
ahd.
sweif
‘umgeschlagenes Gewand, Fußbekleidung’
(9. Jh.),
mhd.
sweif
‘schwingende Bewegung, (Um)gang, Umschwung, Umkreis, umschlingendes Band, Kleidungsbesatz, Schwanz’
und
anord.
sveipr
‘Schwingung, Krümmung, Band, gekräuseltes Haar’
gehören als Abstraktbildungen zu der unter
↗
schweifen
(s. d.)
genannten Wortgruppe.
Ausgehend von
‘schwingende Bewegung’
bezeichnet
mhd.
sweif
auch
‘den sich windenden, ringelnden, geschwungenen Schwanz’
(z. B. von Schlange und Pferd),
wird aber im Nhd. von
↗
Schwanz
(s. d.)
in seiner Gebrauchshäufigkeit eingeschränkt
und gehört dann vor allem der gehobenen Sprache an.
Im 17. Jh. wird
Schweif
der geläufige Ausdruck für die einem Kometen
(vgl.
Schweifstern
m.
17. Jh.)
nachfolgenden leuchtenden Materieteilchen.
Umschweif
m.
‘Umständlichkeit, Umschreibung’
(16. Jh.),
früher auch
‘hin- und hergehende Bewegung, Umdrehung, Umweg, Umfang, Umgebung, umgelegtes Kleidungsstück’,
ahd.
umbisweif
‘Lendenschurz’
(11. Jh.;
vgl. auch das
ti-Abstraktum
umbisweift
‘Lendenschurz’,
9. Jh.,
‘Biegung, Windung’,
um 1000),
mhd.
umbesweif
‘hin- und hergehende Bewegung, Kreisbewegung, Umhüllung, Abirrung, Ausdehnung’.
Heute besonders
ohne Umschweife
‘ohne umständliche Erklärungen, geradeheraus’,
vgl.
on lang umbschweiff
(16. Jh.).