Schwein
n.
Der Name des fleischbringenden Nutztieres
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
mnd.
asächs.
aengl.
swīn,
mnl.
swijn,
nl.
zwijn,
engl.
(älter,
heute noch zoologisch)
swine,
afries.
anord.
svīn,
schwed.
svin,
got.
swein
(
germ.
*swīna-)
ist als Substantivierung einer alten Adjektivableitung
vergleichbar mit
lat.
suīnus
‘vom Schwein’,
aslaw.
svinъ,
russ.
svinój
(
свиной)
‘vom Schwein’,
svin’já
(
свинья)
‘Schwein’.
Zugrunde liegt
ie.
*su̯īno-
oder
*su̯eino-
‘zum Schwein gehörig’,
gebildet mit dem Beschaffenheit und Abstammung ausdrückenden,
substantiviert vornehmlich Tierjunge bezeichnenden
(s.
Füllen,
Küken)
Suffix
ie.
-īno-,
-eino-
(
germ.
-īna-)
zu dem unter
Sau
(s. d.)
gegebenen Ansatz
ie.
*sūs
‘Schwein, Sau’.
Mit anderen
n-Suffixen
gebildet sind
griech.
hyēnós
(
ύηνός)
‘schweinisch, säuisch’
und
hýaina
(
ὕαινα),
s.
Hyäne.
Schwein,
ursprünglich Ausdruck für das junge Tier,
bezeichnet bereits früh sowohl das Wildschwein als auch das Haustier.
Die Wendung
Schwein (‘Glück’)
haben
(Anfang 19. Jh. aus der Studentensprache)
wird auf den Brauch zurückgeführt,
bei Schützenfesten dem Verlierer
ein Schwein als Trostpreis zu überreichen.
Schweinerei
f.
‘Unreinlichkeit, Unordentlichkeit, Verwerfliches, Anstößiges’
(17. Jh.);
vgl.
schweinen
Vb.
‘sich wie ein Schwein aufführen’
(17. Jh.).
schweinern
Adj.
‘aus Schweinefleisch’
(17. Jh.),
älter
schweinen
Adj.,
mhd.
swīnīn,
swīnen.
schweinisch
Adj.
‘unanständig, anstößig’
(18. Jh.);
vgl.
mhd.
swīnisch
‘vom Schwein’.
Schwein(e)hund
m.
Schimpfwort aus der Studentensprache
(19. Jh.),
eigentlich
‘Hund, der eine Schweineherde treiben hilft oder wilde Schweine jagt’,
übertragen
‘unreinlicher Mensch’
(18. Jh.).
Schweinigel
m.
‘Igel’
(17. Jh.);
die Volkszoologie unterscheidet nach der Form der Schnauze
Schweinigel
und
Hundsigel.
Als Schimpfwort
‘unanständiger, Obszönitäten erzählender Mensch’,
mit volksetymologischer Umdeutung aus
Schweinenickel
(s.
Nickel)?
schweinigeln
Vb.
‘unflätige Reden führen, sich unanständig benehmen’
(18. Jh.),
aus der Studentensprache.