Schwemme, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Schwemme · Nominativ Plural: Schwemmen
Aussprache
Worttrennung Schwem-me
Grundformschwemmen
Wortbildung
mit ›Schwemme‹ als Letztglied:
Akademikerschwemme
· Bierschwemme · Eierschwemme · Geldschwemme · Gemüseschwemme · Lehrerschwemme · Obstschwemme · Pferdeschwemme · Rentnerschwemme · Salatschwemme · Schifferschwemme · Viehschwemme · Weinschwemme · Ärzteschwemme · Ölschwemme
Bedeutungsübersicht
- 1. seichte Stelle eines Gewässers, zu der Pferde zum Schwemmen getrieben werden, zu der Wild zur Erfrischung kommt
- 2. [umgangssprachlich] kurzfristiges, sehr reiches Angebot bestimmter Waren
- 3. [österreichisch] Abteilung eines Warenhauses, in der man billig einkaufen kann
- 4. [landschaftlich] einfaches Lokal, Stehbierhalle
eWDG
Bedeutungen
1.
seichte Stelle eines Gewässers, zu der Pferde zum Schwemmen getrieben werden, zu der Wild zur Erfrischung kommt
Beispiel:
Pferde in die, zur Schwemme reiten
2.
3.
österreichisch Abteilung eines Warenhauses, in der man billig einkaufen kann
4.
landschaftlich einfaches Lokal, Stehbierhalle
Beispiel:
in der Schwemme löschten sie ihren Durst mit einem Bier
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schwemmen · Schwemme · aufschwemmen · überschwemmen · Überschwemmung
schwemmen Vb. ‘jmdn., etw. an eine Stelle hin-, von einer Stelle wegschwimmen lassen, wässern, spülen’, Kausativum zu dem unter schwimmen (s. d.) behandelten Verb (eigentlich ‘schwimmen machen’), mhd. swemmen ‘schwimmen lassen, ins Wasser tauchen, in Wasser waschen, darüber schwimmen, übersetzen, aufschwemmen’, aengl. beswemman. – Schwemme f. ‘das Schwemmen, Baden, Ort, wo geschwemmt, gebadet, gewaschen wird’, vor allem ‘seichte Gewässerstelle als Bad von Tieren’, spätmhd. swemme, swem. Bildlich (die Zunge, den Mund) in die Schwemme reiten ‘trinken (im Wirtshaus)’ (15. Jh.), daher Schwemme ‘(einfaches) Wirtshaus’ (16. Jh.). aufschwemmen Vb. ‘mit Flüssigkeit auffüllen, auftreiben, durch Flüssigkeit dick, schwammig werden lassen’ (16. Jh.). überschwemmen Vb. ‘über etw. strömen und es unter Wasser setzen, überfluten’ (16. Jh.); Überschwemmung f. (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Schwemme ·
Überangebot (an) ·
Übersättigung
Assoziationen |
|
Gastronomie/Kulinarik
Bar ·
Bierkeller ·
Gaststätte ·
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Wirtschaft ●
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Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Schwemme‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schwemme‹.
Verwendungsbeispiele für ›Schwemme‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Den Charakter einer Schwemme hat das allerdings allein im Deutschen.
[Süddeutsche Zeitung, 14.04.2001]
Die Geschichte selbst droht in einer solchen Schwemme zu versinken.
[Süddeutsche Zeitung, 19.12.1994]
Die Schwemme des bedruckten Papiers, die tagtäglich über ihre Bibliotheken hereinbricht, betrachtet sie gelassen, darauf sind ihre Häuser längst gut eingerichtet.
[Die Welt, 29.06.2005]
Dieser Schwemme folgten mehr nebenwirkungsreiche Therapien, die Zahl der Todesfälle nahm hingegen nicht ab.
[Die Zeit, 25.07.2011, Nr. 30]
Es ist kurz nach elf Uhr, in der Schwemme, die 220 Plätze hat, sitzen noch etwa 50 Leute.
[Süddeutsche Zeitung, 09.08.2001]
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