Seminar
n.
‘bestimmte Form einer Lehrveranstaltung, Hochschulinstitut, Arbeitsgemeinschaft für Studierende, Ausbildungsstätte (z. B. für Lehrer und Geistliche)’.
Im 16. Jh. wird
lat.
sēminārium
‘Pflanzschule, Baumschule’,
auch
‘Ort, wo man eine gewisse Vorbildung erhält, wo bestimmte Handlungen vorbereitet werden’,
substantiviertes
Neutrum des Adjektivs
sēminārius
‘zum Samen gehörig’,
abgeleitet von
lat.
sēmen
‘Same, Geschlecht, Nachkomme’
(s.
Samen
und vgl.
lat.
serere
‘säen, pflanzen, hervorbringen, zeugen’,
s.
säen),
in deutschen Humanistenkreisen geläufig, steht für
‘(Internats)schule, Bildungsanstalt’,
dann für die
‘mit einer Domkirche, einem Kloster oder Jesuitenkolleg verbundene Lateinschule’
(2. Hälfte 16. Jh.)
und wird danach für Bildungsstätten und Lehrveranstaltungen verschiedener Art üblich.
Die
lat. Flexion wird vielfach bis ins 20. Jh. beibehalten,
zumal im Plural
Seminaria
(neben
Seminarien).
Seminarist
m.
‘Teilnehmer an einer Lehrveranstaltung, Angehöriger eines Lehrer-, Priesterseminars’
(18. Jh.),
nach
nlat.
seminarista
m.
und
frz.
séminariste
(17. Jh.).