Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Sensibilität, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Sensibilität · Nominativ Plural: Sensibilitäten
Aussprache 
Worttrennung Sen-si-bi-li-tät
Grundformsensibel
Wortbildung  mit ›Sensibilität‹ als Erstglied: Sensibilitätsstörung  ·  mit ›Sensibilität‹ als Letztglied: Elektrosensibilität · Sprachsensibilität
Herkunft aus gleichbedeutend sensibilitéfrz
eWDG

Bedeutungen

1.
Medizin Fähigkeit, Reize wahrzunehmen
Beispiel:
die Sensibilität der Haut
2.
Empfindsamkeit, Feinfühligkeit
Beispiele:
mit großer Sensibilität auf etw. reagieren
die feine Sensibilität eines Künstlers
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

sensibel · Sensibilität · sensitiv · Sensualität · Sensor
sensibel Adj. ‘empfindsam, feinfühlig, seelisch leicht beeinflußbar, reizempfindlich’, im 17. Jh. entlehnt aus gleichbed. frz. sensible, das auf lat. sēnsibilis ‘was empfunden werden kann, empfindbar, der Empfindung fähig, mit Empfindung begabt’ beruht; zu lat. sēnsus ‘Wahrenehmung, Empfindung, Verstand’, Verbalabstraktum von lat. sentīre (sēnsum) ‘fühlen, empfinden, wahrnehmen, erfahren, meinen’. Zuerst in medizinischer Fachsprache ‘reizempfindlich’, seit dem 18. Jh. in der Psychologie und dann allgemein ‘empfindsam, feinfühlig’, auch ‘überempfindlich, mimosenhaft, leicht verletzbar’. Sensibilität f. ‘Empfindungsfähigkeit’ (18. Jh.), ‘Empfindsamkeit, Feinfühligkeit’ (19. Jh.), frz. sensibilité, nach lat. sēnsibilitas (Genitiv sēnsibilitātis) ‘Empfindungsfähigkeit’. sensitiv Adj. ‘leicht reizbar, überempfindlich, extrem feinfühlig’, entlehnt (17. Jh.) aus gleichbed. mlat. sensitivus, dann beeinflußt von frz. sensitif; zu lat. sēnsus (s. oben). Sensualität f. ‘Sinnlichkeit, Empfindungsvermögen’, entlehnt (18. Jh.) aus gleichbed. spätlat. sēnsualitas (Genitiv sēnsualitātis). Sensor m. (elektronisches) Meßgerät, ‘Meßfühler’, Übernahme (20. Jh.) von gleichbed. engl. sensor, einer gelehrten Bildung zu lat. sēnsus (s. oben).

Thesaurus

Synonymgruppe
Dezenz · Einfühlsamkeit · Empfindsamkeit · Feingefühl · Feinsinnigkeit · Sensibilität · Takt · Zartgefühl  ●  Empathie  fachspr.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen
Psychologie
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Sensibilität‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Sensibilität‹.

Verwendungsbeispiele für ›Sensibilität‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die mangelnde Sensibilität gegenüber dem Bösen macht uns unfähig für das Gute. [Alt, Franz: Liebe ist möglich, München: Piper 1985, S. 70]
Die Idee eines »ästhetischen Ethos« aktiviert die »neue Sensibilität« politisch. [Werckmeister, Otto Karl: Das gelbe Unterseeboot und der eindimensionale Mensch. In: ders., Ende der Ästhetik, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1971, S. 99]
Die Zahl neurotischer Kinder häuft sich etwa um die erwähnten Zeitpunkte höherer Sensibilität. [Werner, Reiner: Das verhaltensgestörte Kind, Berlin: Dt. Verl. d. Wiss. 1973 [1967], S. 122]
Die Idee meines Buches ist es, die Sensibilität zu entwickeln. [Der Spiegel, 25.11.1996]
Diese Gruppe zeichnet sich, soweit sich das schon erkennen lässt, durch eine neue soziale Sensibilität aus. [Die Zeit, 02.12.1999, Nr. 49]
Zitationshilfe
„Sensibilität“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Sensibilit%C3%A4t>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Sensibilist
Sensibilismus
Sensibilisierung
Sensibilisator
Sensibelchen
Sensibilitätsstörung
Sensille
Sensillum
Sensitivitytraining
Sensitivität