bildungssprachlich, abwertend Unterwürfigkeit, Dienstwilligkeit, Willfährigkeit in Gesinnung oder Handeln
Beispiele:
Italien ist ein Land, […] wo sich Journalisten ihre Zitate [von führenden Politikern] durch tagelanges Lungern und jahrelange Servilität verdienen müssen. [Der Spiegel, 07.03.2005, Nr. 10]
In seinen Jahren im Moskauer Exil hätte Ungehorsam, ja schon Mangel an Servilität zur politischen und physischen Eliminierung geführt. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.08.2001]
Die Mischung von Servilität und Kumpelhaftigkeit [Guillaumes] ging mir auf die Nerven, doch machte ich daraus kein Aufheben. [Brandt, Willy: Erinnerungen, Berlin: Ullstein 1997 [1989], S. 292]
Ich dachte an die Ratschläge, die Vater mir beim Abschied gegeben hatte: im Ausland die rechte Mitte des Verhaltens, gleich entfernt von Anmaßung und Servilität, zu wahren. [Hartung, Hugo: Ich denke oft an Piroschka, Frankfurt a. M.: Büchergilde Gutenberg 1980 [1954], S. 8]
Jedoch kommt der »G’schamster Diener«‑Effekt [»Ihr gehorsamster Diener«] […] dem Bundespräsidenten in der Hofburg sowie den Landeshauptleuten in Form von landesfürstlichen Ehrerbietungen zugute – ganz in der Tradition von harmlosen […] Servilitäten. [Der Standard, 22.02.2005] ungewöhnl. Pl.