Siedler, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Siedlers · Nominativ Plural: Siedler
Aussprache
Worttrennung Sied-ler (computergeneriert)
Wortbildung
mit ›Siedler‹ als Erstglied:
Siedlerbedarf
· Siedlerfrau · Siedlergewalt · Siedlerhaus · Siedlerin · Siedlerstelle · Siedlerstolz · Siedlerverein
· mit ›Siedler‹ als Letztglied: Altsiedler · Neusiedler
· mit ›Siedler‹ als Letztglied: Altsiedler · Neusiedler
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
jmd., der siedelt, gesiedelt hat
Beispiele:
die Siedler mussten den Boden erst kultivieren
durch die Überschwemmung wurde die Ernte der Siedler vernichtet, wurden mehrere hundert Siedler obdachlos
2.
Kleingärtner (in einer Laubenkolonie)
Beispiel:
die Siedler der Kleingartenanlage
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
siedeln · besiedeln · Siedler · Siedlung
siedeln Vb. ‘seßhaft werden, sich niederlassen, eine Wohnstätte gründen’, ahd. gisidalen ‘ansiedeln, ausbreiten’, reflexiv ‘sich niederlassen’ (9. Jh.), sidalen (11. Jh.), mhd. sidelen ‘ansässig machen, Wohnsitze errichten’. Das nur im Dt. bezeugte, erst in neuerer Sprache auch intransitiv gebrauchte Verb ist zu ahd. sidil(l)a ‘Sitz, Stuhl, Wohnsitz’ (11. Jh.), mhd. sidel, sidele ‘Sitz, Sessel, Bank’ bzw. ahd. sedal ‘Sitz, Thron, Platz’ (8. Jh.), mhd. sedel ‘Sessel, Sattel, Sitz, Land-, Wohnsitz, Ruhesitz, Lager’, asächs. seðal, aengl. seþel gebildet (s. auch Einsiedler) und gehört mit den genannten Substantiven zu der unter sitzen (s. d.) angeführten Wurzel ie. *sed- ‘sitzen’. In frühnhd. Zeit schwindet siedeln aus dem allgemeinen Sprachgebrauch und lebt nur in obd. Mundarten weiter, wird jedoch seit dem 18. Jh. wieder geläufig. – besiedeln Vb. ‘eine Gegend bebauen und Wohnsitze darauf errichten, ansässig werden’ (19. Jh.), mhd. besidelen ‘als Pächter einsetzen’. Wie das Simplex erst in neuerer Zeit wieder gebräuchlich. Siedler m. ‘wer ein Gebiet bebaut und und erschließt, sich dort niederläßt’ (um 1800), älter (17. Jh.) kurz für Einsiedler (s. d.) und in der Zusammensetzung Landsiedler (17. Jh.); vgl. ahd. sidilo (9. Jh.), mhd. lantsidel(e). Siedlung f. ‘das (Be)siedeln’ (um 1800), ‘Ort der Niederlassung’, auch ‘Wohn- oder Gartenkolonie’ (19. Jh.); vgl. frühnhd. sidelungereht ‘Abgabe für Ansässigmachung’ (15. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Ansiedler ·
Siedler
Oberbegriffe |
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Typische Verbindungen zu ›Siedler‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Siedler‹.
Aborigine
Ankunft
Beamtenposten
Entdecker
Goldsucher
Holzfäller
Indianer
Lokator
Palästinenser
Seefahrer
Staatspächter
Sträfling
Sympathisant
deutschstämmig
errichten
extremistisch
fanatisch
fränkisch
holländisch
israelisch
jüdisch
militant
nationalreligiös
niederlassen
radikal
slawisch
völkisch
weissen
weiß
Verwendungsbeispiele für ›Siedler‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Man sieht die Siedler jetzt wieder
demonstrieren, sie blockieren die Straßen.
[Die Zeit, 29.10.1998, Nr. 45]
Die Siedler, so hieß es darin, blieben
»legitime Ziele für die Kämpfer unseres heldenhaften Volkes«.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1997]]
Die Unterstützung der jüdischen Siedler sei
notwendig, weil die Terroristen sie vertreiben wollten.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1996]]
Für die jüdischen Siedler wird sich in dieser
nächsten Phase nicht so viel ändern.
[Die Zeit, 01.11.1996, Nr. 45]
Die Siedler rückten an einem Morgen ab, mit
Frauen und kleinen Kindern.
[Renn, Ludwig [d. i. Vieth v. Golßenau, Arnold Friedrich]: Krieg – Nachkrieg, Berlin: Aufbau-Verl. 1951 [1930], S. 914]
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