Kunst körperhaftes, dreidimensionales Bildwerk, das durch Meißeln, Schnitzen, Hauen aus Materialien wie Holz, Marmor, Bronze o. Ä. geschaffen wurde
siehe auch Plastik¹ (1)
Im heutigen Sprachgebrauch werden die Gattungs- sowie Einzelbegriffe Skulptur und Plastik¹ gleichbedeutend verwendet und stehen insgesamt für die körperbildende, dreidimensionale Kunst.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine antike, alte, mittelalterliche, gotische, moderne, zeitgenössische Skulptur; eine große, riesige, lebensgroße, monumentale Skulptur
als Akkusativobjekt: eine Skulptur schaffen, bauen, entwerfen, gestalten, herstellen; eine Skulptur ausstellen, präsentieren, enthüllen
in Präpositionalgruppe/-objekt: eine Präsentation, Sammlung, Reihe von Skulpturen
in Koordination: Bilder, Gemälde, Zeichnungen, Grafiken und Skulpturen; Reliefs, Plastiken, Skulpturen
hat Präpositionalgruppe/-objekt: eine Skulptur aus Bronze, Eisen, Gips, Holz, Marmor, Metall, Stein, Stahl, Ton
als Genitivattribut: ein Abguss, eine Kopie einer [antiken] Skulptur
in vergleichender Wort-/Nominalgruppe: [etw.] wirkt, sieht aus wie eine Skulptur
Beispiele:
Um die bis zu fünfeinhalb Meter hohen
Skulpturen aus eisigem Rohmaterial zu meißeln,
braucht es schweres Werkzeug. [Hamburger Abendblatt, 09.12.2005]
Ihre Skulpturen arbeitete sie aus Bronze, aber
auch aus Gips, Ton, Holz, Natur‑ und Kunststein. [Saarbrücker Zeitung, 14.12.2020]
Der Kunstwissenschaftler Eduard Trier formulierte den Unterschied
zwischen Plastik und Skulptur: »Der Bildhauer nimmt
weg, der Plastiker baut auf.« Diese Abklärung ist nötig, da es heute
vielfach gebräuchlich ist, zu allen dreidimensionalen künstlerischen
Arbeiten den Begriff »skulptural« zu verwenden. [Peter A. Bär, 12.07.2020, aufgerufen am 31.08.2020]
Vergangene Woche am Donnerstag hat der 34‑Jährige am Rittergut in
Dornheim angefangen, aus dem Überbleibsel einer alten Ulme die
Skulptur des schwarzburgischen Oberhauptmannes
aus dem 16. Jahrhundert zu sägen und zu schnitzen. [Thüringer Allgemeine, 23.08.2018]
Rainer Hentschel, ein Künstler aus der Konstanzer Region, leitet die
Kinder an, Skulpturen aus Ytong‑Steinen zu
hauen[…]. [Südkurier, 29.08.2002]
Der Kruzifixus verband sich in der Folge wie selbstverständlich mit
der Christianisierung im Frankenreich und wird bereits in den schriftlichen
Quellen des 9. Jahrhunderts als ein aus edlen Metallen gestaltetes Kultbild
mehrfach erwähnt. Mit ihm zog die Skulptur als Teil
der bildenden Kunst in die Kirchen ein und hat anschaulich und begreifbar
wesentlich die Christlichkeit mitbestimmt. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.12.1995]