Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Snob, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Snobs · Nominativ Plural: Snobs
Aussprache  [snɔp]
formal verwandt mitversnoben
Wortbildung  mit ›Snob‹ als Erstglied: Snob-Appeal · Snobappeal · Snobeffekt · Snobismus
Herkunft aus gleichbedeutend snobengl
eWDG

Bedeutung

abwertend sich überlegen zeigender, blasierter Mensch, der sich in seiner Lebenshaltung in bestimmter Weise extravagant gibt
Beispiele:
ein intellektueller, literarischer Snob
Als bürgerlicher Snob legte er über seine Herkunft gern einen diskreten Schleier [ Wasserm.Maurizius78]
man bezahlt teure Gäste und lockt dadurch die Snobs ins Theater [ BrechtSchriften z. Theater1,22]
Der Snob [ SternheimSnobTitel]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Snob · Snobismus · snobistisch
Snob m. ‘sich überheblich, extravagant und geistig überlegen gebärdender Mensch, Wichtigtuer’, Übernahme (nach Mitte 19. Jh., erst nur auf englische Verhältnisse bezogen) von gleichbed. engl. snob. Dieses ist zunächst ein spöttischer (mundartlicher bzw. umgangssprachlicher) Ausdruck unbekannter Herkunft für den ‘Schuhmacher, Flickschuster’. Er wird in der (vor allem Cambridger) Studentensprache (18. Jh.) auf ‘den nicht zur Universität Gehörenden’ (mit dem Beisinn des Minderwertigen) übertragen, bezeichnet (um 1830) eine ‘Person ohne Bildung und Geschmack’ und wird durch Thackerays Roman Book of Snobs (1848) zum Modewort für ‘Geck, Protz’. Vgl. dazu Horstrup in: ZfdWf. 19 (1963) 64 ff., der die ältere Erklärung für studentisches engl. snob aus s. nob., Abkürzung für lat. sine nobilitate ‘ohne Adel’ als Kennzeichnung bürgerlicher Studenten in den Matrikeln englischer Universitäten, mit guten Gründen zurückweist. Im Dt. wird Snob vor allem durch Sternheims Komödie Der Snob (1913) als Bezeichnung für einen blasierten, anmaßenden Menschen geläufig. – Snobismus m. ‘Haltung und Benehmen eines Snobs, Vornehmtuerei, Blasiertheit’ (Mitte 19. Jh.), nach engl. snob(b)ism. snobistisch Adj. (Anfang 20. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Dandy · Geck · Piefke · Schönling · Snob  ●  Adonis ironisch · Beau ironisch · Stutzer veraltet · (eitler) Fatzke ugs. · Fant geh., veraltet · Gent geh., ironisch · Lackaffe ugs. · Pomadenhengst ugs., veraltet · Schicki ugs. · Schickimicki ugs., ironisch · Schmock geh., selten, veraltend · Schnösel ugs. · Stenz ugs. · eitler Pfau ugs. · feiner Pinkel ugs. · lackierter Affe ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Snob‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Snob‹.

Verwendungsbeispiele für ›Snob‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er spielt sich den ganzen Abend auf wie ein Snob. [Schwarz, Peter-Paul (Hg.), Gepflegte Gastlichkeit, Wiesbaden: Falken-Verl. Sicker 1967, S. 3]
Da kann auch der verwöhnteste Snob nicht mehr nein sagen. [Die Zeit, 30.05.1997, Nr. 23]
Dort angekommen, hört er dann auf, ein Snob zu sein. [Die Zeit, 02.11.1979, Nr. 45]
Aber es sind Snobs darunter, die schwer zu konvertieren sind. [Die Zeit, 23.09.1977, Nr. 39]
Ich bin kein Snob, aber bei diesem Geruch bin ich fast ohnmächtig geworden. [Süddeutsche Zeitung, 26.08.2000]
Zitationshilfe
„Snob“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Snob>.

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Worthäufigkeit

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