Sonntag
m.
Die nach dem Sonnengott benannte antike Bezeichnung
für den ersten Tag der Woche
griech.
hēméra Hēlíū
(
ἡμέρα Ἡλίου)
‘Tag des Sonnengottes Helios’
und entsprechend
lat.
diēs sōlis
wird vor dem 4. Jh.,
d. h. vor der Christianisierung,
also vor Einwirkung von
kirchenlat.
(diēs) dominicus
bzw.
dominica
(vgl.
frz.
dimanche,
ital.
domenica,
span.
domingo),
von den Germanen nachgebildet in
ahd.
sunnūntag
(9. Jh.),
mhd.
sunne(n)tac,
sun(n)tac,
asächs.
sunnundag,
mnd.
sondach,
mnl.
sonnendach,
sondach,
nl.
zondag,
afries.
sunnandei,
aengl.
Sunnandæg,
engl.
Sunday,
anord.
sunnudagr,
schwed.
söndag,
einem Genitivkompositum aus den unter
↗
Sonne
(s. d.)
und
↗
Tag
(s. d.)
behandelten Substantiven.
Seit dem 15. Jh.
setzt sich die
md. Form mit
o
(s.
↗
Sonne)
durch in
Sonnentag
(15. Jh.)
und
Sonntag
(16. Jh.);
bereits im 16. Jh. mit Bedeutungsdifferenzierung
Sonnentag
‘sonniger Tag’.
Sonntagskind
n.
‘an einem Sonntag geborener Mensch’
und daher nach dem Volksglauben mit besonderen Kräften
(z. B. der Fähigkeit, Geister und Gespenster sehen zu können)
ausgestattet
(16. Jh.),
dann
‘Glückskind’
(18. Jh.).