Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Spötter, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Spötters · Nominativ Plural: Spötter
Aussprache 
Worttrennung Spöt-ter (computergeneriert)
Wortzerlegung spotten -er1
Wortbildung  mit ›Spötter‹ als Letztglied: Gartenspötter · Gelbspötter
eWDG

Bedeutung

jmd., der gern spottet
Beispiele:
er ist ein geistreicher, aggressiver, eitler Spötter
Die meisten […] werden den etwas verwachsenen, kränklichen Mann wohl als den galligen Spötter in Erinnerung haben [ MühsamNamen57]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Spott · spotten · spötteln · Spötter · spöttisch · spottbillig · Gespött
Spott m. ‘empfindlich treffender Scherz, Hohn’, ahd. (8. Jh.), mhd. spot, auch ‘Zweifel, Sünde’, asächs. spott, mnd. mnl. nl. spot, afries. spott, anord. spottr m., spott n. (germ. *spuþþa-) und das abgeleitete, expressive Konsonantendoppelung aufweisende spotten Vb. ‘sich über jmdn., etw. lustig machen, verhöhnen’, ahd. spottōn (10. Jh.; bispottōn, 9. Jh.), mhd. spot(t)en, mnd. mnl. nl. spotten, anord. spotta ‘verhöhnen’, schwed. spotta ‘speien, spucken’ lassen sich mit ahd. spīwizzōn (Hs. 12. Jh.), mhd. spiutzen, spūtzen ‘speien’, mnl. spoiten, nl. spuiten ‘(Wasser) speien, spritzen’, anord. spȳta ‘spucken’ als Intensivbildungen (s. auch spucken) zu dem unter speien (s. d.) behandelten Verb stellen. Die Herkunft ist freilich ungewiß, doch könnte die Bedeutung von ‘jmdn. anspucken als Zeichen der Verachtung’ ausgegangen sein. – spötteln Vb. ‘leicht spotten’, Iterativbildung zum Verb (16. Jh.). Spötter m. ‘wer spottet’, ahd. spottāri ‘gewerbsmäßiger Spaßmacher’ (Hs. 12. Jh.), mhd. spottære, spotter, auch (mit Umlaut seit 13. Jh.) spötter. spöttisch Adj. ‘voller Spott, höhnisch’ (16. Jh.); vgl. mhd. spottec, spottic und spöttischen Adv. spottbillig Adj. ‘sehr, außerordentlich preiswert’ (18. Jh.); vgl. spottwohlfeil (17. Jh.) sowie Spottgeld ‘lächerlich geringer (eigentlich den Spott herausfordernder) gebotener Betrag für etw.’ (17. Jh.), dann ‘äußerst niedriger Preis’, ferner um ein Spott (‘ganz billig’) geben (16. Jh.). Gespött n. ‘Verspottung’, mhd. gespötte, Kollektivbildung zu Spott.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Spötter‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Spötter‹.

Verwendungsbeispiele für ›Spötter‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Bei den Essays dieses ungeheuer gebildeten Spötters passiert das ziemlich oft. [Die Zeit, 06.12.1996, Nr. 50]
In diesen Momenten, da ich glaube, unschlagbar zu sein, zupft mich aber fast immer ein Spötter am Ärmel. [Die Zeit, 29.09.2006, Nr. 39]
Die Gemeinde nahm schweres Ärgernis, zu schweigen von den Spöttern, die entzückt waren. [Mann, Heinrich: Der Untertan, Gütersloh: Bertelsmann 1990 [1918], S. 418]
Die zunächst improvisiert vorgenommene Arbeit fand in den Nachbarprovinzen viele Spötter, aber auch ernste Gegner. [Kraus, Hans-Joachim: Israel. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 27980]
Sie straft den Spötter, indem sie ihn durch die Luft entführt, und kann durch einen Messerwurf abgewehrt und verletzt werden. [Röhrich, Lutz: Windsbraut. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 6835]
Zitationshilfe
„Spötter“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Sp%C3%B6tter>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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