Spott · spotten · spötteln · Spötter · spöttisch · spottbillig · Gespött
Spott
m.
‘empfindlich treffender Scherz, Hohn’,
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
spot,
auch
‘Zweifel, Sünde’,
asächs.
spott,
mnd.
mnl.
nl.
spot,
afries.
spott,
anord.
spottr
m.,
spott
n.
(
germ.
*spuþþa-)
und das abgeleitete,
expressive Konsonantendoppelung aufweisende
spotten
Vb.
‘sich über jmdn., etw. lustig machen, verhöhnen’,
ahd.
spottōn
(10. Jh.;
bispottōn,
9. Jh.),
mhd.
spot(t)en,
mnd.
mnl.
nl.
spotten,
anord.
spotta
‘verhöhnen’,
schwed.
spotta
‘speien, spucken’
lassen sich mit
ahd.
spīwizzōn
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
spiutzen,
spūtzen
‘speien’,
mnl.
spoiten,
nl.
spuiten
‘(Wasser) speien, spritzen’,
anord.
spȳta
‘spucken’
als Intensivbildungen
(s. auch
↗
spucken)
zu dem unter
↗
speien
(s. d.)
behandelten Verb stellen.
Die Herkunft ist freilich ungewiß,
doch könnte die Bedeutung von
‘jmdn. anspucken als Zeichen der Verachtung’
ausgegangen sein.
spötteln
Vb.
‘leicht spotten’,
Iterativbildung zum Verb
(16. Jh.).
Spötter
m.
‘wer spottet’,
ahd.
spottāri
‘gewerbsmäßiger Spaßmacher’
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
spottære,
spotter,
auch
(mit Umlaut seit 13. Jh.)
spötter.
spöttisch
Adj.
‘voller Spott, höhnisch’
(16. Jh.);
vgl.
mhd.
spottec,
spottic
und
spöttischen
Adv.
spottbillig
Adj.
‘sehr, außerordentlich preiswert’
(18. Jh.);
vgl.
spottwohlfeil
(17. Jh.)
sowie
Spottgeld
‘lächerlich geringer (eigentlich den Spott herausfordernder) gebotener Betrag für etw.’
(17. Jh.),
dann
‘äußerst niedriger Preis’,
ferner
um ein Spott (‘ganz billig’)
geben
(16. Jh.).
Gespött
n.
‘Verspottung’,
mhd.
gespötte,
Kollektivbildung zu
Spott.