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Spelunke, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Spelunke · Nominativ Plural: Spelunken
Aussprache  [ʃpeˈlʊŋkə]
Worttrennung Spe-lun-ke
Herkunft zu spḗlynxgriech (σπῆλυγξ) ‘Höhle’
eWDG

Bedeutung

salopp, abwertend verrufenes Wirtshaus
Beispiele:
eine schmutzige, verräucherte, berüchtigte Spelunke
am Abend ging er in eine Spelunke der Vorstadt
schmutzige Unterkunft
Beispiel:
sie mussten damals in Spelunken wohnen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Spelunke f. ‘verrufener Unterschlupf, Räubernest, Verbrecherhöhle’ (Mitte 14. Jh.), dann auch (dem Griech.-Lat. folgend) ‘Höhle’, besonders aber ‘schlechte Kneipe, schmutzige Unterkunft, unordentliches Zimmer’, entlehnt aus lat. spēlunca ‘Höhle, Grotte’, griech. spḗlynx (σπῆλυγξ) ‘Höhle’, wohl zu griech. spéos (σπέος) ‘Höhle, Grotte’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Winkelschänke  ●  Heckenwirtschaft auch abwertend · Hinterhofkneipe auch abwertend · Kaschemme abwertend · Spelunke stark abwertend · Winkelschenke veraltet
Oberbegriffe
Assoziationen
  • Heckenwirt  ●  Spelunkier ugs., selten
  • Tanzbar  ●  Bumskneipe veraltet · Bumslokal veraltet · Budike ugs., berlinerisch · Tanzkaschemme ugs., abwertend
  • Rädle · Rädlewirtschaft · saisonal geöffnete Wirtschaft  ●  Besen württembergisch, schweiz. · Besenbeiz schweiz. · Besenwirtschaft pfälzisch, rheinisch, rheinhessisch · Buschenschank österr. · Buschenschenke schweiz. · Heckenwirtschaft fränk. · Häcke fränk. · Häckenwirtschaft fränk. · Häckerwirtschaft fränk. · Kranzwirtschaft badisch · Kränzle badisch · Leutgebschank österr. · Maienwirtschaft fränk. · Straußwirtschaft rheinisch, rheinhessisch · Heuriger ugs., österr.

Typische Verbindungen zu ›Spelunke‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Spelunke‹.

Verwendungsbeispiele für ›Spelunke‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Am späten Nachmittag brach er in eine benachbarte Spelunke ein. [Glavinic, Thomas: Die Arbeit der Nacht, München Wien: Carl Hanser Verlag 2006, S. 378]
Es ist erst Nachmittag, und trotzdem ist es drinnen schon duster wie in einer Spelunke. [Süddeutsche Zeitung, 03.06.1997]
In einer einsamen Spelunke mit dem beziehungsvollen Namen «Zum toten Mann» fand man ihn halbverhungert und zu Tode erschöpft. [Heller, Gisela: Märkischer Bilderbogen, Berlin: Berlin Verlag der Nation 1978, S. 271]
Während in einer Spelunke Schauspieler die Revolution vorspielen, bricht sie draußen in den Straßen wirklich aus. [Die Zeit, 21.05.2001, Nr. 21]
Man fühlt sich mitten hinein versetzt in die Spelunke in Dublin. [Die Zeit, 28.02.1977, Nr. 09]
Zitationshilfe
„Spelunke“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Spelunke>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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